Online-Aktivitäten von rechter Terrorzelle im Visier

Die Untersuchungen gegen die Zwickauer Neonazi-Terrorzelle werden auf die USA ausgeweitet. Wie das Nachrichtenmagazin 'Focus' in seiner heutigen Ausgabe berichtet, hat die deutsche Justiz ein Rechtshilfeersuchen an ihre US-Kollegen gestellt, um weitergehende Aufschlüsse über die Internet-Aktivitäten der Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) zu erhalten.
Neonazi, Dortmund, Nationale Sozialisten
flickr
Grund dafür sei eine neunseitige Liste, die in der ausgebrannten Wohnung des Trios gefunden worden war. Auf dem Papier hatten Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt ihre Mail-Adressen und Internetkonten nebst Zugangsdaten notiert. Teilweise handelt es sich um Anmeldungen zu Foren für Computerspiele sowie bei Online-Shops.

Besonderes Interesse der Fahnder weckte dem Vernehmen nach ein Account von Zschäpe bei der Videoplattform YouTube. Dort hatte sie sich mit dem Benutzernamen "Liese1111" angemeldet. Die Ermittler des Bundeskriminalamts (BKA) wollen überprüfen, welche Filme sich Zschäpe ansah und ob sie eigene Videos auf dem Portal veröffentlichte.

In einem internen BKA-Vermerk heißt es nach Informationen des Magazins, mit den Youtube-Daten ließe sich "auf die Ideologie des Nutzers" schließen. Eventuell ließe sich sogar beweisen, dass Zschäpe über Täterwissen verfügte, so die Hoffnung der Fahnder. Die einzige Überlebende des Trios schweigt bisher zu allen Vorwürfen.

Die drei Mitglieder der Terrorzelle waren Ende der 1990er Jahre untergetaucht. Seitdem verübten sie über Jahre hinweg eine Mordserie über das gesamte Bundesgebiet hinweg. Dies gelang ihnen, obwohl die bei den Ermittlungsbehörden durchaus bekannt waren. Allerdings zeigten diese offenbar wenig Interesse daran, einem möglichen rechten Hintergrund der Taten nachzugehen, sondern betrachteten diese als einzelne Fälle. Auch als der NSU eine Polizistin zum Opfer fiel, änderte sich daran nichts.

Aktuell laufen Ermittlungen gegen mutmaßliche Unterstützer der Terrorzelle. In diesem Zusammenhang wurden bereits mehrere Personen verhaftet. Unabhängig davon soll ein Untersuchungsausschuss des Bundestages die unrühmliche Rolle der Behörden, insbesondere des Verfassungsschutzes, näher beleuchten.
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