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Senf dazu: Microsoft löst einen heftigen (Activision) Blizzard aus

Vor etwa eineinhalb Jahren gab es an dieser Stelle einen Kom­men­tar zum Thema "Microsoft kauft..." zu lesen und damals schrie­ben wir, dass die Bethesda-Übernahme ein Geschäft sei, das al­les än­dert. Oh, wie naiv wir waren: Denn der Activision Bliz­zard-Deal stellt al­les in den Schatten.
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"Holy Shit, WTF, alter Schwede"

Es gibt Tage im Leben eines Nachrichten-Journalisten, da tröpfeln die Themen so vor sich hin, viel Interessantes, aber nichts Besonderes. Dann plötzlich eine Chat-Nachricht von einem Kollegen: "Hast du gesehen? Activision Blizzard!" Erster Schock, erste Zweifel. Das kann doch nicht sein, das ist bestimmt eine Ente. Aber die Quelle ist das Wall Street Journal, dazu gibt es Bestätigungen von Bloomberg-Reportern.

Und tatsächlich rattert wenige Minuten später auf Twitter und Co. die Bekanntgabe durch: Ja, es stimmt. Schock. Stille. Und dann fallen Begriffe wie Holy Shit, WTF, alter Schwede. Es ist selten, dass man in einem an Übernahmen nicht gerade zurückhaltenden Geschäft einen Deal dieser Größenordnung erleben kann. Zum Vergleich: Bethesda kostete Microsoft die sprichwörtlichen Peanuts, nämlich gut sieben Milliarden Dollar. Aktuell legt man für Activision Blizzard fast das Zehnfache auf den Tisch, nämlich 68,7 Milliarden Dollar. Microsoft kauft Activison BlizzardViele altbekannte Titel kommen jetzt zu Microsoft Nach Angaben von Microsoft wird man damit hinter Tencent und Sony das weltweit drittgrößte Gaming-Unternehmen - würde man nur Software rechnen (also im Sinne von Publishing), dann wäre Microsoft Gaming das mit Abstand größte Spiele-Unternehmen der Welt. Das ist auch Stunden später noch unfassbar.

Bei Xbox Game Pass-Kunden knallen die Korken

Eine entscheidende Frage ist: Rechnet sich das? Diese Frage ist zwar wohl nur auf lange Sicht zu beantworten, aber wir sagen einmal vorsichtig: Zur Hölle, ja. Denn die Redmonder haben schon jetzt im Xbox Game Pass ein fast unschlagbares Angebot an Spielen, das "fast" kann man in naher Zukunft wohl streichen.

Es ist recht einfach: Die meisten Gamer werden künftig nur noch ein Game Pass-Abo brauchen, die Redmonder werden die aktuellen 25 Millionen Kunden wohl in den nächsten Jahren locker verdoppeln können - und vielleicht sogar mehr. Kein Wunder: Aller Wahrscheinlichkeit nach werden Abonnenten künftig Titel wie Call of Duty, Diablo, World of Warcraft, Overwatch und viele mehr im Paket bekommen, und das ab dem Tag der Veröffentlichung. Da kommt wohl kein anderer Spielekonzern heran - und das wird auch noch lange so bleiben. Infografik Activision, LinkedIn & Co.: Microsofts Milliarden-Dollar-GeschäfteActivision, LinkedIn & Co.: Microsofts Milliarden-Dollar-Geschäfte

Kartellrechtliche Fragen

Die zweite entscheidende Frage ist: Dürfen die das überhaupt? Denn bereits die Bethesda-Übernahme hatte kartellrechtlich viele Fragezeichen, dieses Mal dürften diese in meterhohen Neonfarben leuchten. Wetten würden wir an dieser Stelle zwar nicht annehmen, allerdings verweist Microsoft wohl nicht zufällig auf Tencent und Sony und den Umstand, dass man damit "nur" Nummer 3 im Geschäft ist. In Redmond hat man sich das sicherlich gut überlegt, spannend wird es aber trotzdem sein, ob die großen Kartellwächter in den USA, Europa und China das tatsächlich durchwinken.

Auch hinter den Kulissen wird es sicherlich viel Bewegung geben, denn Sony dürfte enormes Interesse haben, den Deal zu verhindern. Die Japaner dürften jedenfalls gerade in blanker Panik sein.

Denn ob die eigenen Exklusivtitel den wahrscheinlichen Weggang von Call of Duty, Overwatch und Co. abfangen können, ist durchaus anzuzweifeln. Entsprechend setzt auch Sonys Aktienkurs an der Wall Street zum Sturzflug an.

Was sagen die Spieler?

Auch Gaming-Communitys werden sich die Frage stellen, was das für sie bedeutet. Denn zuletzt gab es enorme Unzufriedenheit in den Spielergemeinschaften von Megahits wie WoW und CoD. Microsoft könnte auf dem Boden dieser Unzufriedenheit durchaus Erfolg haben, viele Spieler von Activision Blizzard sehnen sich nämlich nach Veränderung. Natürlich gibt es aber auch Stimmen, die sehr skeptisch sind. Dennoch könnte es klappen, sie zu überzeugen, die Bethesda-Übernahme verlief diesbezüglich ja mehr als glatt.


Bye, bye, Bobby!

Es gibt natürlich auch viele weitere Fragen, allen voran den Umgang mit sexueller Diskriminierung und Belästigung. Auch daran wird man Microsoft messen müssen. Doch auch hier gilt: Schlimmer als unter dem Noch-CEO Bobby Kotick kann es eigentlich nicht werden.

Es bleibt also spannend und als Game Pass-Spieler kann man sich auf viele, sehr viele neue Titel freuen - für die man keine Zeit hat, weil man noch nicht einmal die aus der Bethesda-Übernahme durch hat.

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