Aus lauter Frust bezahlt Berlin das LTE für seine U-Bahn jetzt selbst

In Berlin werden täglich rund zwei Millionen Fahrten mit den U-Bahnen absolviert. Zahlreiche Menschen bewegen sich dabei vornehmlich unterirdisch durch die Stadt und vertreiben sich die Zeit auch damit, auf das Smartphone zu schauen - und zu warten. In Kürze soll hier nun aber wirklich schnelles LTE-Internet zur Verfügung stehen.
Berlin, U-Bahn, Bvg
Sputnik
Der Stadtverwaltung reicht es jetzt endlich - immerhin ist es auch im internationalen Vergleich ein ziemlich unwürdiges Schauspiel. Aus aller Welt kommen Menschen in die Bundeshauptstadt und haben dann erst mal keine vernünftige Internet-Verbindung, weil in den Tunneln der U-Bahnen weiterhin in vielen Bereichen bestenfalls Edge zur Verfügung steht. Das sieht in vielen anderen Metropolen teils schon seit vielen Jahren anders aus.

Die grüne Wirtschaftssenatorin Ramona Pop erklärte nun gegenüber der Berliner Morgenpost, dass die Menschen in Berlin viel zu lange darauf gewartet hätten, dass die Netzbetreiber hier endlich vorankommen. Damit sich nun endlich etwas ändert, wird die Stadt Fördergelder in die Hand nehmen und die Ausrüstung der U-Bahn-Tunnel finanziell vorantreiben. Mitte des kommenden Jahres soll dann im unterirdischen Nahverkehrssystem schnelles LTE verfügbar sein.


Unmöglich ist es nicht

Dass das grundsätzlich funktioniert, ist in einigen Bereichen schon zu spüren. Zwischen einigen wenigen Stationen der Linien 7 und 8 springt die Anzeige im Smartphone plötzlich auf 4G um. Doch hat man es hierbei nur mit einer Testinstallation zu tun. Seit vier Jahren laufen nun auch schon Verhandlungen der zuständigen Stellen des Nahverkehrsbetreibers BVG mit den Netzbetreibern. Letztere sollen auch schon erwogen haben, gemeinsame Anlagen in die Tunnel zu stellen und mit Glasfasern zu vernetzen. Das scheiterte letztlich aber daran, dass die Mobilfunker dem Vernehmen nach nicht bereit waren, den Ausbau in den U-Bahnen selbst zu bezahlen.

Die Diskussion, warum der Ausbau aber letztlich Sache der Unternehmen wäre, könnte man nun noch lange weiterführen - das würde den Berlinern und den Besuchern der Bundeshauptstadt aber nicht weiterhelfen. Daher will man nun aus einem Topf für Sondervermögen die Installation von Mobilfunktechnik durch die Stadt bezahlen. Damit dies nach EU-Recht legal ist, muss zwar ein Marktversagen vorliegen, dieses ist angesichts der Situation aber vermutlich nicht besonders schwer zu verargumentieren.

Damit die Menschen nicht völlig im Funkloch stehen, hatte die BVG in den letzten Jahren zumindest schon die U-Bahn-Höfe mit kostenlos nutzbaren Hotspots ausgestattet. Bei einer Fahrt durch die Stadt brachte dies zumindest ein wenig Linderung. Oft genug fährt die U-Bahn aber schon wieder los, wenn sich das Smartphone im Bahnhof gerade erst mit dem WLAN-Router verbindet, so dass von einem halbwegs flüssigen Betrieb keine Rede sein kann.

Großer Mobilfunk-Vergleichs-Rechner
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