Lob und heftige Gegenreaktionen zu Corona-Kritik #allesdichtmachen

Gestern startete auf sozialen Medien eine Aktion , die die Coronapolitik kri­tisiert. In (angeblich) ironisch-satirischen Videos sprechen sich Promis wie Heike Makatsch und Jan Josef Liefers gegen die Verschärfung der Maß­nahmen aus. Dafür gibt es Beifall, aber noch mehr Empörung.
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Am Donnerstagabend tauchten auf Twitter und Instagram plötzlich die Hashtags #allesdichtmachen, #niewiederaufmachen und #lockdownfürimmer auf. Diese führten und führen zu Video-Statements von zahlreichen deutschen Schauspielern. Die Clips kritisieren "ironisch" die Bundesregierung für ihre überzogenen Maßnahmen im Kampf gegen Corona. Ulrich Tukur etwa will, dass "ausnahmslos jede menschliche Wirkungsstätte und jeder Handelsplatz" geschlossen werden soll, Heike Makatsch meint, dass man nie wieder die Tür öffnen sollte.

Tatort-Schauspieler Richy Müller atmet abwechselnd in Müllsäcke mit unterschiedlichen Farben und meint: "Auf diese Weise komme ich nicht mit der Raumluft in Kontakt und atme auch nicht in die Raumluft aus. Wenn jeder die Zwei-Tüten-Atmung benutzen würde, hätten wir schon längst keinen Lockdown mehr." Sein Kollege Jan Josef Liefers beschwert sich über die Medien und bedient damit den Mythos, dass diese alle gleichgeschaltet sind.

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Rechts jubelt

Dafür gibt es Beifall, aber vor allem auch Kritik: Ersteres kommt vor allem aus der rechten und Querdenker-Ecke, Lob gab es etwa von CDU-Rechtsaußen Hans-Georg Maaßen und auch AfD-Politkern. Kein Zufall: Laut Spiegel steckt hinter der Aktion eine Münchner Agentur namens Wunder Am Werk GmbH. Deren Besitzer Bernd K. Wunder gilt als Corona-Verharmloser, der sich in Vergangenheit über Masken lustig gemacht und gemeint hat, dass Corona nicht schlimmer als Grippe sei.

Rest kritisiert

Das Feld der Kritiker ist größer: Auf Twitter und Co. gibt es einen riesigen Shitstorm, auch zahlreiche Schauspieler kritisierten die Wortmeldungen ihrer Kollegen scharf. Die vielleicht treffendste Replik kommt von Nora Tschirner. Die Tatort-Schauspielerin schrieb: "Echt, ja Leude? Was' da los? 'Make cynicism great again'? Oder wie? Wird's schon boring im Loft und im Brandenburger Landhaus? Jetzt doch mal raus wagen und n büschn kokeln, weil man sich sonst um die eigene Gefühls­ver­wal­tung kümmern müsste? Joah, kann man machen. Kann halt sein, dass man sich ein büschn schämen wird in nen paar Jahren (Wochen?) Unfuckingfassbar."

"Schiebt euch die Ironie ins Beatmungsgerät"

Scharfe Kritik gab es außerdem von den Schauspielern Marcus Mittermeier, Christian Ulmen, Elyas M'Barek, Alexandra Maria Lara, dem Pianisten Igor Levit und etlichen anderen. Am bildlichsten fasste es der Moderator und Notfallsanitäter Tobias Schlegel zusammen: "Die Schauspieler*innen von #allesdichtmachen können sich ihre Ironie gerne mal tief ins Beatmungsgerät schieben."

Die Kritisierten haben sich mittlerweile teilweise von ihren Aussagen distanziert bzw. haben mitgeteilt, dass sie missverstanden worden seien. Heike Makatsch hat ihr Video löschen lassen, Liefers betonte, dass er mit Querdenkern nichts zu tun haben möchte.
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