Gesichtserkennung: Gipskopf entsperrt alle Androiden, iPhones nicht

Die Systeme zur Gesichtserkennung, die in den letzten Monaten in immer mehr Smartphone-Modellen zum Einsatz kommen, sind von höchst unterschiedlicher Qualität. Bei einem Test ist es beispielsweise gelungen, alle beteiligten Android-Modelle mit einer Gips-Kopie des Nutzer-Kopfes auszutricksen.
Huawei, Honor, Gesichtserkennung, Face ID, 3D-Scanner
Honor
Die Redaktion des Magazins Forbes hat die Smartphones LG G7 Linq, Samsung Galaxy S9, Samsung Galaxy Note 8, OnePlus 6 und Apple iPhone X entsprechend getestet. Einzig das iPhone X ließ sich dabei nicht hinters Licht führen und verweigerte einen Zugriff auf das Mobiltelefon. Bei den Android-Geräten funktionierte das Verfahren hingegen - wenn auch nicht immer sofort und ohne weitere Probleme.

Eine vergleichsweise gute Authentifizierung ließ das Galaxy S9 erahnen. Hier musste bei dem Test der Kopf schon ein paarmal hin und her geschwenkt und passend beleuchtet werden, damit der Zugang freigegeben wurde. Zugangsversuche scheiterten aber, wenn auch noch die Iris-Erkennung mit aktiv war - Gips gibt die Feinheiten hier in der Kopie schlicht nicht besonders gut wieder. Der Vorteil beim LG-System liegt hingegen darin, dass dem Anwender direkt beim ersten Start erklärt wird, dass die Gesichtserkennung keine hochgradige Sicherheit bietet und auch die Möglichkeit geboten wird, das Verfahren noch um einen Fingerabdruck zu ergänzen.

Auch Microsoft hält durch

Beim Note 8 werden zwei verschiedene Qualitätsstufen angeboten - langsam oder schnell, sicherer oder weniger sicher. Gegen die Gips-Kopie hat keine geholfen, allerdings musste bei der langsamen Variante etwas mehr mit dem Licht ausprobiert werden. Und das OnePlus 6 zeigt bei der Einrichtung der Gesichtserkennung zwar Grafiken an, die sehr futuristisch wirken - doch funktionierte der Zugangsschutz hier am Ende am schlechtesten.

Apples System funktionierte hingegen sehr gut. Mit einer Gips-Kopie des Kopfes bekommt man ein iPhone X zumindest nicht entsperrt. Gleiches gilt übrigens für die Gesichtserkennung, die Microsoft im Zuge seines Windows Hello-Dienstes bereitstellt. Naturgemäß lief dieser Test allerdings außer Konkurrenz, da hier kein Smartphone, sondern ein Notebook zum Einsatz kam.

Hergestellt hatte man die Kopie beim britischen Unternehmen Backface. Dieses fertigt erst ein 3D-Bild des Kopfes mit 50 Kamera-Optiken an, die in einer kleinen Kuppel untergebracht sind. Anschließend wird das digitale Modell in einen 3D-Drucker gegeben, der mit Gips arbeitet.

Siehe auch: Amazons Gesichtserkennung identifiziert 28 Politiker als Kriminelle
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