Gesichtserkennung: Microsoft fordert endlich gesetzliche Regelungen

Microsoft-Präsident Brad Smith verlangt von der US-Regierung und von privaten Unternehmen mehr Verantwortung zu übernehmen, was den Einsatz von Gesichtserkennungs-Software angeht. Laut Smith bietet die Technik ein großes Potenzial missbraucht zu werden, der Staat sollte daher dringend Regularien aufstellen.
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Microsoft-Präsident Brad Smith hat sich schon das ein oder andere Mal im Microsoft-Blog kritisch geäußert und Forderungen aufgestellt - die auch erhört wurden. Dieses Mal geht es um den Einsatz von Gesichtserkennungs-Technologien. "Diese Technologie kann Ihre Fotos katalogisieren, bei der Familienzusammenführung helfen oder aber auch von privaten Unternehmen und Behörden missbraucht werden", so Smith. Man müsse daher auch die zweite Seite der Medaille sehen. Infografik: Schöne neue, biometrische WeltSchöne neue, biometrische Welt

Problemfall US-Einwanderungsbehörde

Um diese zweite Seite hatte es in den vergangenen Wochen viel Medienrummel gegeben. Die US-Einwanderungsbehörde hatte wohl unter anderem an der Grenze zu Mexico Gesichts­erkennungs-Software im Einsatz, als die Behörden Eltern von ihren Kindern trennten. Microsoft hatte sich schon damals öffentlich dazu geäußert und mitgeteilt, dass der Konzern für solche unethischen Einsätze keine Technologien zur Verfügung stelle.

Ethische Grundregeln

Nun könnte man den neuen Blog-Beitrag vom Microsoft-Präsidenten als den Startschuss dieser Debatte sehen. Brad Smith erwartet von Microsofts Mitbewerbern, dass sie sich ethischen Grundregeln unterlegen und diese klar öffentlich machen. Die Grundregeln, die in einem Unternehmen selbst aufgestellt werden, sollten von einer gesetzlichen Regelung begleitet werden.

Was Smith anregt geht also über die staatliche Regulierung hinaus. Technologieunternehmen, und da nimmt Smith auch Microsoft nicht aus, sollten mehr Verantwortung für ihre Nutzung ihrer Technologie übernehmen. Dazu gehören Bemühungen transparent zu handeln, auch um entsprechende Vorurteile zu reduzieren und die Technologie langsam und behutsam einzusetzen. "Wenn wir Gesichtserkennung zu schnell und unbedacht einsetzen werden wir feststellen, dass die Grundrechte der Menschen verletzt werden", schreibt Smith.

Die Sorge um die ethische Nutzung von Tech­no­logie ist nicht neu. Aber die zunehmende Macht der künstlichen Intelligenz Gesichter zu scannen und Autos zu fahren, hat unter anderem Forschungsinstitute, Industriegruppen und neue philanthropische Programme hervor­gebracht. Microsoft hatte 2016 ein internes, von Smith mitfinanziertes Beratungsgremium für den Einsatz künstlicher Intelligenzen ins Leben gerufen. Smith erklärte, dass das Unternehmen mit Hilfe des Gremiums Kundenanfragen abgelehnt hat, seine Technologie einzusetzen, "wo wir zu dem Schluss gekommen sind, dass es größere Menschenrechtsrisiken gibt".

Microsoft lehnte es aber bisher ab solche Projekte an den Pranger zu stellen und über diese Auftraggeber zu sprechen. Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass die US-Regierung entsprechend auch schon einmal eine Absage für Gesichtserkennungs-Tools aus Redmond erhalten hat (via Wired).

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