US-Kabelverband: Das Geschäft mit dem TV-Kabel ist am Ende
Infografik: Nutzung von Streaming-Angeboten
"Als Geschäft ist es am Scheitern", erklärte Matthew Polka, der die American Cable Association (ACA) leitet. Für einen Kabelnetzbetreiber sei es inzwischen aus diversen Gründen extrem schwer geworden, profitabel zu arbeiten. Die einzige Chance liegt im Grunde im Geschäft mit Breitband-Internet - doch hier gibt es zusätzliche Konkurrenz auf den verschiedenen Technologie-Plattformen, die die Sache nicht gerade einfacher macht.
In der ACA sind rund 750 kleinere und mittlere Kabelnetz-Betreiber aus den USA organisiert, die zusammen rund 7 Millionen Haushalte versorgen. Diese hatten in der Vergangenheit vor allem mit den großen Netzbetreibern wie Comcast zu kämpfen. Inzwischen müssen sie sich mit viel mehr Problemen herumschlagen. Da verwundert es nicht, dass die ACA zu einer der aktivsten Lobbygruppen gehört, wenn es darum geht, gegen verschiedene Regulierungs-Projekte zu kämpfen - darunter die Verpflichtung zur Wahrung der Netzneutralität.
Einst hatten die Kabelanbieter ein hervorragendes Leben - denn die Menschen schauten Fernsehen und hatten kaum Alternativen hinsichtlich des Empfangs. Doch inzwischen brechen nicht nur die Kundenzahlen immer weiter zusammen, auch die Ausgaben für ein möglichst vollständiges Programmangebot steigen immer weiter. "Das Kabelgeschäft ist aufgrund der hohen Kosten längst nicht mehr das, was es einmal war", beklagte sich Polka.
Die Verbraucher hätten heute die Wahl, mit den verschiedenen Streaming-Anbietern ihr ganz persönliches Inhalte-Portfolio zusammenzustellen. Das war früher zwar schon gewünscht, technisch aber schlicht nicht möglich. Um möglichst viele Kunden zu bekommen, musste der Kabelanbieter versuchen, alle nur denkbaren TV-Sender im Bundle zu haben.
Inzwischen würden die Mitgliedsunternehmen der ACA aber versuchen, sich aggressiv an die neue Situation anzupassen, erklärte Polka. So würden beispielsweise zunehmend On-Demand-Dienste bereitgestellt und preiswertere Pakete mit spezielleren Programm-Zusammenstellungen angeboten. Nicht zuletzt geht es aber darum, die Nutzer über eigene Breitband-Anschlüsse bei sich zu halten.
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