Längere AKW-Laufzeit in Frankreich bremst Energiewende in der BRD

Von konservativen Politikern bis zur Atomkraftlobby wird derzeit laut für eine Neubelebung oder zumindest Verlängerung der Kernkraftnutzung Stimmung gemacht. Das aber würde die notwendige Energiewende deutlich ausbremsen, wie eine aktuelle Analyse zeigt.
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Die in dem Bereich tätigen Marktforscher von Energy Brainpool haben entsprechende Szenarien in ihren Modellen simuliert. Dabei muss noch nicht einmal der deutsche Aussteig aus der Kernenergie verschoben werden. Allein schon die geplante Verlängerung der Laufzeiten der Atomanlagen in Frankreich würde über Effekte im europäischen Verbundnetz dazu führen, dass der Ausbau der erneuerbaren Energieträger unter anderem in Deutschland deutlich gebremst würde.

Das größte Problem ist dabei die mangelnde Flexibilität der Atommeiler. Diese können bei einem Stromüberschuss im Netz nicht einfach kurzfristig heruntergeregelt werden. Abgeschaltet werden dann vor allem Windkraftanlagen. In den Simulationen zeigte sich, dass nur die Laufzeitverlängerung in Frankreich dazu führen würde, dass im Jahr 2030 in Frankreich, Spanien und Deutschland zusammengenommen rund 2 Milliarden Kilowattstunden Ökostrom aus dem Netz gedrängt würden, was einer Energiemenge entspricht, mit der sich eine halbe Million Haushalte versorgen ließe.

Abhängigkeit bleibt bestehen

Bereits die normalen Laufzeiten behindern das zügige Wachstum der Erneuerbaren. Gegenüber dieser Situation würde die Laufzeitverlängerung die Menge des verdrängten Ökostroms aber um weitere 12 Prozent steigern. Und jede nicht abgenommene Kilowattstunde aus den regenerativen Quellen sorgt dafür, dass den Betreibern Einnahmen entgehen, die für weitere Investitionen benötigt werden.

Dies ist ein weiterer Aspekt, der gegen die fortgesetzte oder gar verstärkte Nutzung von Kernenergie spricht. Hier kommt hinzu, dass die Technologie nicht dazu beiträgt, die Abhängigkeit von Importen zu reduzieren - was beim Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen letztlich auch ein wichtiger Aspekt ist. Lediglich ein verschwindend geringer Teil des in der EU benutzten Urans kommt aus Europa. Der größte Anteil von 20 Prozent kam bisher aus Russland, fast ebenso große Mengen kamen aus Kasachstan, das ebenfalls unter größerem russischen Einfluss steht. Die drittgrößte Quelle ist Niger, wo die Minen in chinesischer Hand sind.

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