Foxconn-Fake: Riesige US-"Fabrik" ist nicht viel mehr als eine Attrappe

Mit dem Amtsantritt von US-Präsident Trump gab es eine Welle an "Pa­t­ri­o­tis­mus". Viele US-Unternehmen sahen sich ge­zwun­gen, Fabriken in ihrer Heimat zu errichten, um den POTUS zu besänftigen. Auch Foxconn machte mit und trickste dabei offenbar ordentlich.
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Chinaworker
Der Auftragshersteller Foxconn ist zwar natürlich ein taiwanisches Unternehmen, das seine Produktionsstätten vor allem in China betreibt, doch man macht vor allem Geschäfte mit den Vereinigten Staaten. Und so ist man entsprechend daran interessiert, auch das Weiße Haus zufriedenzustellen.

Das Vorzeigeprojekt von Foxconn war eine LCD-Produktionsstätte in dem US-Bundesstaat Wisconsin und es gibt schon lange Zweifel bei diesem Projekt. Der Fertiger wollte in das Werk mehr als zehn Milliarden Dollar investieren, Wisconsin beeinflusste die Standortentscheidung mit einem fetten Zuschuss von gut drei Milliarden Dollar.

Foxconns Fake-Fabrik

Gut drei Jahre später scheint aber klar: Der auch "Fab" genannte Fabrikkomplex von Foxconn ist so etwas wie ein Fake. Wie The Verge berichtet, hat Wisconsins Finanzaufsichtsbehörde Division of Executive Budget and Finance einen Bericht veröffentlicht, in dem man feststellt, dass Foxconn die riesige Gen 10.5 LCD-Fabrik erst gar nicht gebaut hat. Auch im kleineren Gen 6 LCD-Werk gebe es keinerlei Anzeichen, dass dort tatsächlich Bildschirme hergestellt werden. Auch in der Zukunft könnte die Fabrik "für Demonstrationszwecke besser geeignet sein", so der Bericht der Behörde.

Vielmehr werde das Milliardenprojekt derzeit allenfalls als Lagerhalle genutzt, dafür liegt auch eine offizielle Erlaubnis vor. Offenbar hat Foxconn aber erst gar nicht vor das Gebäude zur Herstellung zu nutzen, denn laut Experten hat das Unternehmen bisher keine Ausrüstung zur Herstellung von LCDs bestellt. Selbst wenn das geschehen sollte, wäre das die kleinste Gen 6-Fabrik der Welt und mehr "Showcase" als ernsthaftes Geschäftsfeld, so der vom Staat Wisconsin beauftragte Experte.

Die aktuelle Untersuchung hat auch konkrete Folgen, nämlich die Zurückhaltung der Milliarden-Dollar-Subvention. Diese verweigert die zuständige Stelle, auch weil im dazugehörigen Vertrag explizit "Gen 10.5 Fab" erwähnt ist.
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