YouTube-Stars wegen Schleichwerbung im Visier

Die Comedy-Gruppe Y-Titty und YouTube-Star Nilam M. Farooq alias "Daaruum" wurden von den Landesmedienanstalten mit dem Vorwurf konfrontiert, in ihren Produktionen illegale Schleichwerbung zu machen.
Video, Youtube, Harlem Shake, Tanz
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Die Künstlerformation Y-Titty habe in ihren YouTube-Videos unter anderem Produkte von Samsung, McDonalds und Coca-Cola präsentiert, ohne dies ausreichend als kommerzielle Zusammenarbeit mit den Firmen zu kennzeichnen, berichtete das ARD-Politikmagazin Report Mainz. Die Berlinerin mit Künstlernamen Daaruum werbe in ihrem Video "Morgen Routine und Haar Routine mit kürzeren Haaren" für ein Produkt der Marke Schwarzkopf, ohne dies ausreichend transparent zu machen.

"Wenn da Absicht dahinter steht und auch Geld fließt und ein Auftrag erteilt wird dieses Produkt zu zeigen, das ist Schleichwerbung. So ist es auch bei den Youtube-Videos, die wir uns angesehen haben", sagte Jürgen Brautmeier, Vorsitzender der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten. Auf Anfragen des Magazins antwortete Daaruum nicht. Bei Y-Titty meldete sich der Anwalt und wies die Vorwürfe zurück. "Videos unserer Mandanten erhalten weder Kaufaufforderungen noch rücken sie Produkte werbend in den Mittelpunkt", erklärte er. Wenn Videos von Sponsoren unterstützt würden, dann werde dies in gebotenem Umfang deutlich gemacht.

In beiden Fällen werden die YouTube-Kanäle kommerziell vermarktet. Dafür ist die Münchner Agentur Mediakraft verantwortlich. Dieses Netzwerk bündelt nach eigenen Angaben mehr als tausend Kanäle und erreicht so pro Monat rund 14 Millionen Nutzer. Report Mainz sollen nun interne Unterlagen aus dem Unternehmen vorliegen. Demnach bietet Mediakraft Werbekunden neben klassischen Spots auch Spezialwerbeformen wie "Product Placement" und integrierte Werbung (Branded Entertainment) an. Für die "redaktionelle Integration" in Youtube-Videos verlangt das Unternehmen 80 Euro für tausend Klicks. In einem schriftlichen Werbeangebot heißt es: "Bei Y-Titty garantieren wir auf 1 Video 650.000 Views, also 52.000 Euro brutto."

Vermarkter drängt auf Bezahlung

Dem Magazin lägen außerdem Aussagen und Protokolle vor, laut denen Mediakraft-Geschäftsführer Jan Schlüter die Youtuber unter dem Dach der Firma auffordert, für alle in den Videos thematisierten Produkte eine finanzielle Gegenleistung von den Herstellern zu beanspruchen. "Mediakraft möchte eine Geschlossenheit erreichen, keine kostenlosen Product Placements zu bewerben." Als positives Beispiel für gelungene Produktplatzierung wird Daaruum mit ihrem Video "Pickel S.O.S." genannt.
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