Wenn alle Nachts das E-Auto zu Hause aufladen, läuft was ganz falsch

Die Verkehrswende erfordert Weitsicht, vor allem von der Politik. In dieser Hinsicht lenkt eine Studie jetzt die Aufmerksamkeit auf ein Problem, das unvermeidlich ist: Immer mehr Menschen wer­den nachts zu Hause ihr E-Auto laden, für das Netz wäre das La­den am Tag aber sinnvoller.
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Es ergibt sehr viel Sinn, dass nicht alle in der Nacht zu Hause laden

Man kann sich sicher sein: Der Umgang mit Energie und deren effektiver Einsatz wird in den nächsten Jahren ein aufgeheiztes gesellschaftliches Diskussionsthema bleiben. Neben großen Entscheidungen wie der Förderung von Elektromobilität und dem Aufbau von Wasserstoff-Kapazitäten, vor allem für die Industrie, sind es manchmal aber scheinbar kleine Faktoren, die einen großen Einfluss haben werden, wie die Energie-Zukunft aussieht. Jetzt zeigt eine Studie, dass es ganz entscheidend sein könnte, politisch zu lenken, wann genau die Menschen ihr E-Auto laden.


Ram Rajagopal, Professor am Stanford Department of Civil & Environmental Engineering, hatte im März ein von seinem Team entwickeltes Berechnungs-Modell vorgestellt, mit dem sich der Bedarf an Ladekapazitäten einer Bevölkerung anhand von verschiedenen Faktoren ermitteln lässt. Jetzt hat Rajagopal zusammen mit Siobhan Powell, Co-Forscherin der Studie und Doktorandin am Stanford Department of Mechanical Engineering, laut TechXplorer eine neue Studie veröffentlicht, in der er mit dieser Grundlage berechnet, wie sehr die Belastung des Stromnetzes im Westen der USA bis zum Jahr 2035 zunehmen wird. Infografik E-Autos und E-Mobilität: Das leisten die Batteriefabriken in EuropaE-Autos und E-Mobilität: Das leisten die Batteriefabriken in Europa Die recht naheliegende Feststellung: Durch die wachsende Zahl der E-Auto-Besitzer ist mit einer Erhöhung des Strombedarfs zu Spitzenzeiten um bis zu 25 Prozent zu rechnen. Allerdings geht diese Berechnung von einer Annahme aus, die entscheidend ist: Aktuell lädt die überwiegende Mehrheit der E-Auto-Besitzer ihr Auto nachts zu Hause. Und genau hier zeigt das Modell eine echte Chance: "Wir konnten zeigen, dass der Westen der USA weniger Stromerzeugungskapazitäten und -speicher benötigt und weniger Solar- und Windenergie verschwendet, wenn weniger zu Hause und mehr tagsüber aufgeladen wird", so Powell.

Die Politik ist gefragt

Damit E-Auto-Besitzer überhaupt eine andere Möglichkeit haben, müssen natürlich in allen Alltagssituationen Ladenmöglichkeiten gegeben sein. Allerdings sehen die Studienautoren Anlass für die Politik, hier noch viel direkter steuernd zu wirken. Der Vorschlag: "Wir ermutigen die politischen Entscheidungsträger, Strom-Tarife zu erwägen, die das Aufladen während des Tages fördern."

Wichtig sind laut den Forschern deshalb zwei Schlussfolgerungen: "Erstens sind die Preissignale nicht auf das ausgerichtet, was für das Netz - und für die Strompreiszahler - am besten wäre. Die Zweite ist, dass Investitionen in eine Ladeinfrastruktur dort, wo die Menschen arbeiten, in Betracht gezogen werden müssen."

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