Activision Blizzard-Übernahme:
Diese Antworten muss Microsoft liefern
Was machen die Kartellhüter?
Das ist sicherlich die größte Frage im Zusammenhang mit der angestrebten Übernahme, denn natürlich müssen bei Übernahmen dieser Größenordnung gleich mehrere zuständige Stellen ihr OK geben. Im konkreten Fall sind das in den USA gleich drei Behörden (via Polygon), die sich mit diesem Geschäft auseinandersetzen müssen: die Handelsbehörde Federal Trade Commission (FTC), die Börsenaufsicht Security and Exchange Commission (SEC) und das Justizministerium Department of Justice (DOJ). Auch die EU-Kartellbehörde wird wohl ihre Zustimmung erteilen müssen.Sicher ist das OK nicht. Denn obwohl solche Deals in der Regel durchgewunken werden, hat sich die Stimmung gegen die großen Technik-Konzerne zuletzt gedreht. Die US-Politik sowie die FTC (die als größte Hürde diesbezüglich gilt) könnten Microsoft Probleme bereiten, die EU indes ist traditionell skeptisch, vor allem wenn es um Microsoft geht. Infografik Activision, LinkedIn & Co.: Microsofts Milliarden-Dollar-Geschäfte

Wie lange kann es dauern, bis die Übernahme abgeschlossen ist?
Der Redmonder Konzern selbst rechnet mit zwölf bis 18 Monaten, bis man Activision Blizzard offiziell als Teil von Microsoft Gaming begrüßen kann. Sollte es zusätzliche Auflagen geben, ist nicht auszuschließen, dass es sogar länger dauert.Sind weitere Microsoft-Übernahmen zu erwarten?
Wir würden sagen: Das war es auf absehbare Zeit. Denn in den kommenden Monaten und Jahren wird Microsoft mit kartellrechtlichen Fragen zu Activision Blizzard beschäftigt sein, schon alleine deshalb kann man es sich nicht leisten, sich durch weitere Zukäufe das Leben selbst schwerer zu machen.Kommen alle Activision Blizzard-Spiele in den Xbox Game Pass?
Microsoft wird zweifellos versuchen, möglichst viele Titel in den Game Pass zu bringen, das Spiele-Abo steht schließlich im Mittelpunkt aller Bemühungen der Redmonder. Man kann wohl davon ausgehen, dass künftig auch Call of Duty und Co. von Tag 1 an im Game Pass freigeschaltet werden. Das Wann ist derzeit natürlich schwer zu beantworten, weil das von der kartellrechtlichen Genehmigung des Deals abhängt. Zum Vergleich: Bei Bethesda hat es etwa ein halbes Jahr gedauert, bis die ersten Spiele im Game Pass freigeschaltet wurden.Das Was ist derzeit schwieriger zu beantworten, da nicht klar ist, an welche Verträge Activision Blizzard und somit auch Microsoft gebunden sind. Die Erfahrung des Bethesda-Deals hat aber gezeigt, dass Microsoft vermutlich den kompletten Katalog in den Xbox Game Pass integrieren will.
Bleibt PlayStation-Spielern etwas?
Viele PlayStation-Gamer werden sich bange die Frage stellen, ob sie künftig Hits wie Call of Duty oder Diablo bekommen werden. Diese Frage ist wohl mit Jein zu beantworten. Microsoft übernimmt Activision Blizzard vor allem, um exklusive "Waffen" gegen Sony zu haben, so viel ist klar - und bei Bethesda hat man auch schon klargemacht, dass Spiele wie The Elder Scrolls, Fallout und Starfield für Microsoft-Konsolen und PCs gedacht sind.Gleichzeitig hat Microsoft-Gaming-Chef Phil Spencer gegenüber Bloomberg aktuell mitgeteilt, dass man nicht vorhabe, Communities auseinanderzureißen: "Ich möchte nur den Spielern da draußen sagen, die Activision Blizzard-Games auf Sonys Plattform spielen: Es ist nicht unsere Absicht, Communities von dieser Plattform abzuziehen, und wir bleiben dieser Plattform verpflichtet."
Man sollte aber keinesfalls davon ausgehen, dass sich nichts ändert. Microsoft wird zweifellos nicht wenige Games zu Xbox/PC-Exklusivtiteln machen.
Spricht Microsoft die toxische Arbeitsplatzsituation an?
Auch wenn es zuletzt etwas stiller um das Thema geworden ist, die Vorwürfe im Zusammenhang mit sexueller Belästigung sowie Diskriminierung und einer toxischen Arbeitskultur insgesamt stehen nach wie vor im Raum. Auch mit dazugehörigen Klagen von Behörden - darunter des kalifornischen Department of Fair Employment and Housing - muss sich Activision Blizzard noch auseinandersetzen.Viele Activision Blizzard-Angestellte haben sich danach organisiert und fordern fundamentale Änderungen. Dazu zählt auch ein seit längerem laufender Streik bei Raven Software. Dieser könnte zur Bildung einer Gewerkschaft führen und diese fürchten US-Unternehmen wie der Teufel das Weihwasser.
Microsoft wird von nicht wenigen Activision Blizzard-Angestellten aber durchaus als Chance für einen Neubeginn gesehen. Denn im Zuge der Übernahme kann und wird sich der Redmonder Konzern wohl von Angestellten trennen, die man nicht im Konzern haben möchte - und sich dabei sogar so manches arbeitsrechtliche Problem ersparen, da man auf betriebliche Änderungen im Zuge der Übernahme verweisen kann.
Was passiert mit Bobby Kotick?
Dem aktuellen CEO von Activision Blizzard haben wir bereits einen separaten Artikel gewidmet. Deshalb nur kurz: Derzeit ist seine Zukunft unklar, es ist aber anzunehmen, dass Microsoft sich von dem bei Spielern und Mitarbeitern so ungeliebten Manager trennen wird. Noch braucht man ihn aber, auch weil Koticks Macht unter den Aktionären ungebrochen ist.Wie reagieren die Spieler?
Das hängt davon ab, welchem "Lager" man angehört. Xbox-Spieler und Game Pass-Abonnenten sind natürlich begeistert, denn sie werden in absehbarer Zukunft viele neue Premium-Spiele bekommen. PlayStation-Gamer sind natürlich weniger glücklich, denn sie können und müssen damit rechnen, dass sie künftig deutlich weniger Spiele aus dem Hause Activision Blizzard bekommen werden.
Gleichzeitig ist der Name Microsoft nach wie vor negativ behaftet - auch wenn das eher ein fast schon traditionelles Image-Problem ist. Denn Fakt ist auch: Mit Phil Spencer hat Microsoft Gaming den vielleicht populärsten und schlichtweg nettesten Manager seit langem an der Spitze - Activision Blizzard indes hat das Gegenteil: Bobby Kotick.
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