"Viele Anfragen": Sony profitiert von Warners HBO Max-Entscheidung

Die Ankündigung des Medienkonzerns WarnerMedia, dass 2021 alle 17 War­ner Bros.-Filme parallel zum Kino auch auf HBO Max star­ten werden, hat in der Branche viele Diskussionen ausgelöst. Von Filmemachern gab es scharfe Kritik und auch Konkurrenten profitieren.
Kino, Spiderman, Spiderman: Homecoming
Marvel, Sony
Die Ankündigung von Warner Bros, wonach nächstes Jahr alle 17 geplanten Kinofilme auch auf dem Streaming-Portal HBO Max zu sehen sein werden (und zwar zeitgleich und einen Monat lang), sorgt in der Branche für Diskussionsstoff. Denn prominente Regisseure wie Christopher Nolan und Denis Villeneuve kritisierten die Entscheidung des Filmstudios scharf.

Villeneuve, der als Regisseur der Dune-Neuauflage direkt betroffen ist, schrieb etwa, dass sich Warner Bros. damit de facto zum Sklaven der Interessen des Telekom­mu­ni­ka­ti­ons­kon­zerns AT&T mache: "Es gibt hier absolut keine Liebe für das Kino, auch nicht für das Pu­bli­kum. Es geht nur um das Überleben eines Telekom-Mammuts, das derzeit eine as­tro­no­mi­sche Verschuldung von mehr als 150 Milliarden Dollar trägt."


Sony Pictures profitiert

Warner-Konkurrenten befürworten die Entscheidung hingegen - wohlgemerkt aus Eigeninteresse. So verriet etwa Sony Pictures-CEO Tony Vinciquerra in einem Interview mit CNBC: Man könne derzeit "einen kleinen Boom" erleben, und zwar bei Anfragen von Hollywood-Kreativen, die mit einem Studio zusammenarbeiten wollen, das sich Kino-Ver­öf­fent­li­chun­gen verschrieben habe.

"Der wirkliche Vorteil war die Anzahl der Anrufe von Hollywood-Talenten, die zu uns kamen und sagten: 'Wir wollen mit euch Geschäfte machen, weil wir wissen, dass ihr ein Kinoverleih und Pro­du­zent seid'", sagte Vinciquerra. "Das hat für uns tatsächlich sehr gut funktioniert."

Fairerweise muss man anmerken, dass der Sony Pictures-Chef hier ein Stück weit aus der Not ei­ne Tugend macht. Denn Sony hat im Ge­gen­satz zu Warner keinen eigenen Strea­ming-Dienst und muss an Kinos fest­hal­ten, ob man will oder nicht. Dazu kommt, dass Sony den Mund hier auch nicht zu voll nehmen sollte, denn man hat dieses Jahr das eigentlich fürs Kino vorgesehene Weltkriegs-Epos Greyhound an Apple verkauft - sehr zum Missfallen seines Stars Tom Hanks.
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