Apple M1 vorgestellt: Neuer ARM-Chip ersetzt Intel-CPUs in MacBooks

Der US-Computerkonzern Apple hat soeben den Startschuss für den Ab­schied von Intel als Hauptlieferanten für die CPUs seiner Macs und Mac­Books gegeben. Ab sofort beginnt die Einführung erster MacBooks mit Apple M1 auf Basis von ARM-Prozessoren.
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Apple
Apple hat nach eigenen Angaben bereits seit Jahren an eigenen ARM-Prozessoren für seine Notebooks und Desktops gearbeitet und will mit diesem sogenannten "Apple Silicon" eine neue Ära einleiten. Das erste Beispiel ist der sogenannte Apple M1, ein neues SoC, das hocheffizient arbeiten und damit neue Maßstäbe in Sachen Leistung pro Watt liefern soll. Apple M1Apple vereint die meisten Komponenten in einem Chip, dem M1 Natürlich vereint der Apple M1 eine Reihe von bisher extern über Dritt-Chips gelösten Funk­tio­nen in einem Paket, wie es auch bei anderen ARM-Plattformen üblich ist. Heraus kommt ein SoC, der mehr Transistoren hat, als jeder andere Apple-Chip zuvor: 16 Milliarden.

Apple verspricht Vielfaches an Leistung im Vergleich zu Intel

Neben vier High-Performance-Cores, die Apple mal eben als "schnellste CPUs der Welt" be­zeich­net, mit insgesamt 12 Megabyte Level2-Cache, sind auch noch vier stromsparende ARM-Cores an Bord, die bei geringer Belastung mit möglichst wenig Energie einfache Auf­ga­ben übernehmen sollen. Insgesamt soll der neue Chip bei 10 Watt Leistungsaufnahme rund die doppelte Performance bieten.

Apple M1Apple M1Apple M1Apple M1

Apple integriert außerdem eine achtkernige Grafikeinheit. Diese bietet 128 Recheneinheiten und soll, natürlich, die "schnellste integrierte Grafiklösung der Welt" sein. Bei einer um das dreifache niedrigeren Leistungsaufnahme soll die intgrierte GPU des Apple M1 doppelt so viel Performance bieten wie die bisher stärkste integrierte Grafikeinheit anderer Laptop-CPUs, so jedenfalls das vollmundige Versprechen des Herstellers.

Zusatz-Hardware direkt im Chip

Wie es sich für ein ARM-SoC gehört, integriert Apple auch noch eine Reihe weiterer Funk­tio­nen direkt in den Chip. Unter anderem ist eine sogenannte Neural-Engine enthalten, die mit 16 spezialisierten Kernen Aufgaben aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz erledigen soll. Hinzu kommen Recheneinheiten für die Verarbeitung von Bildinformationen, eine sichere Enklave für die wichtigsten Daten des Nutzers, ein Thunderbolt- bzw. USB-4-Controller und En- und Decoder für diverse Medieninhalte.

Universal Apps laufen auf Intel und ARM

Apple verspricht unter anderem, dass die Nutzer von einem hochsicheren Start und Betrieb ihrer Geräte profitieren sollen. Mit dem Wechsel auf die neue ARM-Plattform müssen sich die Entwickler und Anwender natürlich in gewisser Hinsicht umstellen. Apple führt dazu die so genannten Universal Apps ein - ein Name, den man als Windows-User irgendwoher kennen dürfte.

Sie sind über an Mac App Store verfügbar und enthalten jeweils native Versionen für Geräte mit Intel-CPU als auch eine native Version für den Einsatz auf den neuen ARM-basierten Apple-SoCs. Dabei soll die Performance jeweils ohne Einschränkungen extrem hoch ausfallen, wobei man sich zur Not auch Rosetta bedienen will, um Apps auf den ARM-Macs laufen zu lassen, die eigentlich für Intel-basierte Geräte entwickelt wurden.

In der Realität wird es natürlich noch etwas dauern, bis Apple und seine Partner eine breite Masse an nativ auf den ARM-Chips laufenden Anwendungen anbieten können. Als Beispiel sei Adobe Photoshop genannt, das ab Anfang 2021 für ARM-Macs angeboten werden soll. Mit dem Apple M1 beginnt nun der Abschied von Intel als Plattform-Lieferant für Apple-PCs.

Neben dem M1 dürften bald auch Chips mit höheren Kernzahlen, höherer Leistungsaufnahme und eben auch noch viel mehr Performance folgen, doch vorerst konzentriert sich Apple auf dieses SoC, das wie immer bei TSMC im 5-Nanometer-Maßstab gefertigt wird. Inwiefern sich Apples angebliche Fortschritte in Sachen Leistung bewahrheiten, bleibt natürlich wie so oft abzuwarten, da der Hersteller keine Angaben zu Taktraten und ähnlichen Details nannte.

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