Amazon profitiert groß von Wikipedia - reagiert mit lächerlicher Spende

Amazons Versuch, eine Spende an die Wikipedia als Beispiel für die Großzügigkeit des Unternehmens darzustellen, kommt nicht überall gut an. Denn der Betrag klingt zwar recht ordentlich, ist angesichts der enormen Vorteile, die der Konzern aus der freien Enzyklopädie zieht, geradezu lächerlich.
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Rachel Withers, eine Kollegin beim Slate-Magazin, verweist darauf, dass beispielsweise ein nicht unwesentlicher Teil des Erfolges der Alexa-Produkte auf der ehrenamtlichen Arbeit zahlreicher Wikipedia-Autoren basiert. Denn in vielen Fällen, wenn Nutzer ihren Sprachassistenten nach allgemeinen Informationen zu einem bestimmten Thema fragen, holt Alexa die Antworten aus der Wikipedia.

Amazon bezieht hier also wichtige Informationen für seinen Dienst komplett umsonst und nennt - anders als beispielsweise der Google Assistent - nicht einmal die Quelle. Rechtlich ist das völlig in Ordnung, da die Wikipedia-Inhalte aus guten Gründen unter möglichst freien Lizenzen bereitgestellt werden. Moralisch hingegen darf man diese Praxis hinterfragen - insbesondere dann, wenn man dann eine Spende von einer Million Dollar an Wikimedia Endowment, einen Fördertopf für den Betrieb der Online-Enzykloädie, als leuchtendes Beispiel für das gemeinnützige Engagement des Konzerns hinstellt.

Lächerlicher Betrag

Denn die Million klingt nach einem ordentlichen Beitrag, die Summe relativiert sich aber, wenn man bedenkt, dass Amazon beim Börsenwert um die Billionen-Krone mitspielt und das Vermögen des Konzerngründers auf über 160 Milliarden Dollar geschätzt wird. "Das ist, als würde ich 3 Cent Spenden", führte Withers aus. Das wäre vielleicht eine nette Geste, aber nichts, mit dem man sich öffentlich hervortun sollte.

Hinzu kommt, dass Amazon bisher noch nicht einmal auf der Liste der regelmäßigen Wikipedia-Spender auftaucht - als einziges der großen Tech-Unternehmen. Denn bei Google, Microsoft und einigen anderen ist es beispielsweise gängige Praxis, dass das Unternehmen die Spenden der Mitarbeiter in gleicher Höhe nochmal obendrauf packt. Google überweist so beispielsweise seit Jahren Millionenbeträge an die Wikimedia Foundation - und käme wahrscheinlich nichtmal auf die Idee, dafür eine extra Mitteilung an die Öffentlichkeit herauszugeben.

Siehe auch: Druck zeigt Wirkung - Amazon erhöht die Löhne für Hunderttausende
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