APT28 soll Bundesverwaltung gehackt haben, Zugriff seit einem Jahr

Am frühen Mittwochabend ist bekannt geworden, dass es zu einem un­be­fugten Zugriff auf die Bundesverwaltung gekommen ist - es soll sich dabei um eine gezielte Cyberattacke gehandelt haben, die womöglich bereits seit über einem Jahr erfolgreich das Datennetz der Bundes­verwaltung infiltriert hat.
Deutschland, Bsi, Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik
Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik

Infografik: Malware - Wie infiziert ist Deutschland?Malware: Wie infiziert ist Deutschland?

Bestätigter Angriff

Das immer wieder als "sicher" bezeichnete interne und besonders geschützte Kommuni­kations­system der deutschen Bundesverwaltung ist nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) monatelang von noch un­be­kann­ten Hackern unterlaufen worden. Das berichtet jetzt die dpa mit Verweis auf interne Quellen, die den großangelegten Hackangriff auf die Bundes­regierung durchsickern ließen. Auf Anfrage der dpa hat das Innenministerium mittlerweile offi­ziell bestätigt, dass im Dezember vergangenen Jahres eine Angriff innerhalb des Bundes­ver­waltungs-Systems "isoliert und unter Kontrolle gebracht" wurde.

Datentransfer und Malware

Medienberichten zufolge wurde das Datennetz mit Schadsoftware bombardiert. Neben der Ein­schleusung von Malware sei es dabei auch zu unbefugten Datentransfers gekommen. Heikel ist der Cyberangriff, da viele hochsensible Bereiche an dem betroffenen Datennetzwerk mit an­ge­schlossen sind, unter anderem das Bundes­kanz­leramt und die einzelnen Bundesministerien, der Bundesrechnungshof, der Bundestag und der Bundesrat.

Der Spiegel meldete zudem, dass das Außenministerium an­ge­griffen wurde. "Bezüglich eines möglichen Angriffs auch auf das Verteidigungsministerium liegen zur Stunde widersprüchliche Informationen vor", heißt es weiter.

Fancy Bear steht im Verdacht

Der Vorfall wird mit hoher Priorität und er­heb­lichen Ressourcen untersucht, um die Hinter­gründe und genauen Ausmaße aufzudecken. Die dpa brachte den Vorfall mit den Mitgliedern der russischen Gruppe APT 28 alias Fancy Bear in Verbindung. Diese Informationen hatte die Nachrichtenagentur aus gut informierten Kreisen erhalten. Es ist nicht das erste Mal, dass die Gruppe verdächtigt wird, Netzwerke in Deutschland zu untergraben.

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