Hardware-Mangel: Russische Internet-Blockade könnte kollabieren

Russlands Angriff auf die Ukraine hatte und hat zahlreiche Sank­tio­nen zur Folge, doch das Regime von Wladimir Putin iso­liert sich auch selbst. Das betrifft vor allem westliche Me­di­en, Russ­land will natürlich nicht, dass die eigene Pro­pa­gan­da ge­stört wird. Doch die Blockade stößt an Grenzen.
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Die Invasion der Ukraine wird bekanntlich in Russland nicht als brutaler Angriffskrieg bezeichnet, sondern als "militärische Sonderoperation". Damit hat die russische Propaganda auch Erfolg, denn der Großteil der Bevölkerung glaubt ihr und unterstützt die Invasion des Nachbarn.
Infografik Sanktionen: Internetblockaden kosten Russland 1,2 Milliarden DollarSanktionen: Internetblockaden kosten Russland 1,2 Milliarden Dollar
Das erreicht man auch, indem zahlreiche westliche Medien und Social-Media-Angebote von der Zensurbehörde Roscomnadzor geblockt werden. Dazu zählen journalistische Angebote, Aggregatoren wie Google News und auch soziale Netzwerke wie Facebook, Instagram und Twitter. Doch wie TorrentFreak schreibt, läuft nicht nur die Invasion der Ukraine nicht nach Plan, auch die Netz-Blockade stößt an schwerwiegende Probleme.

Die Blockade ist löchrig

Denn vor rund einer Woche wurden lokale Internet-Provider aufgerufen, "dringende Überprüfungen" durchzuführen, ob sie nach wie vor in der Lage sind, die vom Staat als illegal klassifizierten Seiten zu blocken. Die dazugehörige Frist endet heute, doch es gibt offenbar ernsthafte Probleme, den neuen digitalen "Eisernen Vorhang" aufrechtzuerhalten.

Probleme gibt es offenbar nicht nur bei den Providern, sondern auch bei Roscomnadzor selbst, genauer gesagt beim "TSPU" Deep Packet Inspection (DPI)-System. Dieses ist in Netzwerken integriert und reguliert, was rund 80 Provider sowie Tor-Netzwerk, VPNs etc. durchlassen dürfen. Zwar ist nicht genau bekannt, wie das System der Roscomnadzor funktioniert, es gibt aber zahlreiche Hinweise darauf, dass es bei manchen Providern nicht gut läuft und auch schlecht konfiguriert ist.

Ein weiteres Problem ist, dass sich die Sanktionen auch auf die Hardware-Versorgung auswirken. Internet-Berichte russischer Behörden warnen, dass Provider und Telekommunikationsunternehmen nur noch Hardware-Reserven für die nächsten vier bis sechs Monate haben. Dazu kommen auch noch gestiegene Kosten und auch die Tatsache, dass erwartet wird, dass etwa 30 Prozent der IT-Experten das Land verlassen könnten oder werden. Kurzum: Die russischen Websperren könnten demnächst zusammenbrechen.

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