Russland: VPN-Nutzung steigt stark - an der Stimmung ändert das wenig

Die russischen Versuche einer Abschottung der Internet-Inhalte funktioniert offenbar nur in Ansätzen. Das Land verfügt längst nicht über die Perfektion und Erfahrung, die man aus China kennt - und entsprechend blüht die Nutzung von Tools zur Umgehung der Zensur.
Datenschutz, Privatsphäre, Vpn, Virtual Private Network, VPN-Anbieter
So berichtet beispielsweise Cloudflare, dass die Nutzung von Smartphone-Apps, die trotz der existierenden Sperren eine Verbindung nach Außen herstellen, massiv zunimmt. So sei die von Cloudflare herausgegebene App 1.1.1.1 derzeit eine der am häufigsten heruntergeladenen Apps in Apples App Store und Googles Play Store. Über die Software stellt das Unternehmen nicht nur einen Zugang zu Web-Inhalten über den unzensierten DNS-Dienst Cloudflares bereit, sondern hat auch die so genannte Warp-Funktion integriert, die einen VPN-Tunnel durch die russischen Blockaden herstellt.

Insbesondere die VPN-Funktion sei im Februar in Russland noch ziemlich selten genutzt worden. Als allerdings der Krieg begann, gingen die Nutzerzahlen sprunghaft nach oben und erreichten Mitte März einen Höhepunkt. Allerdings blieb diese Entwicklung auch nicht unbeantwortet - seit Mitte März gibt es dem Vernehmen nach immer wieder Bemühungen von staatlicher Seite, das Tool zu blockieren. Beliebte Apps in Russland Die Statistiken des hauseigenen DNS-Dienstes zeigen laut Cloudflare außerdem, dass das Interesse an westlichen Presse-Publikationen deutlich gestiegen ist. Die Domains verschiedener Zeitungen aus den USA würden fünfmal häufiger aufgerufen als zuvor, starke Steigerungen gebe es aber auch bei Abrufen von Angeboten aus Großbritannien und Frankreich. Allerdings werden hier keine absoluten Zahlen genannt, so dass sich nur bedingt nachvollziehen lässt, wie viele Internet-Nutzer wirklich auch ausländische Presse lesen, die nicht dem Diktat des Kreml unterliegt.

Zu einem nicht unbeträchtlichen Teil dürften die VPN-Verbindungen allerdings auch genutzt werden, um gesperrte Lifestyle-Angebote wie etwa Instagram zu erreichen. Doch auch dies bedeutet letztlich, dass sich die Nutzer mit Inhalten auseinandersetzen müssen, die nicht dem Bild der russischen Darstellung von den Ereignissen in der Ukraine entsprechen.

Wirkung scheint dies allerdings nur bedingt zu haben. So gibt es immer wieder Berichte von Nutzern, die beispielsweise Kontakt zu Verwandten in Russland haben, nach denen Informationen, die von der Moskauer Propaganda abweichen, nur wenig Glauben geschenkt wird. Oft gibt es auch einen regelrechten Verdrängungsprozess, der das Ziel hat, sich besser gar nicht mit dem Thema befassen zu wollen. Verschiedene Erhebungen zeigen derzeit, dass es eine große Zustimmung zum Angriff auf die Ukraine gibt.

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