Pixel 3a (XL): Google stellt seine ersten 'günstigen' Smartphones vor

Google hat mit dem Google Pixel 3a und Google Pixel 3a XL nach mehr als einem Jahr Entwicklungszeit erstmals zwei relativ günstige Smartphones seiner sonst immer durch recht teure Geräte repräsentierten Pixel-Serie vorgestellt. Sie sollen mit reinem Android, ausreichend Power und einer höchst leistungsfähigen Kameraeinheit Kunden gewinnen.
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Die Google Pixel-Serie soll wie Microsofts Surface-Serie als eine Art Blaupause für die Produkte der Hersteller aus dem Ökosystem des Betriebssystems dienen - in diesem Fall Android. Bisher bot Google jedoch lediglich vergleichsweise hochpreisige eigene Hardware an, schließlich baut und entwickelt man erst seit der Pixel 3-Reihe die Produkte auch wirklich selbst. Jetzt ändert sich dies, denn die Google Pixel 3a-Reihe soll nun auch günstigere Preispunkte bedienen. Wie gut das gelingen kann, wird sich erst noch zeigen müssen. Google Pixel 3aGoogle Pixel 3a & Google Pixel 3a XL - ab 399 Euro in Deutschland Mit einem Einstiegspreis von 399 Euro liegt das kleinere Pixel 3a zumindest hierzulande auf einem Preisniveau, das fest in der Mittelklasse einzuordnen ist, fällt aber auch deutlich teurer aus als manches Konkurrenzprodukt, das mehr Leistung bietet. Darüber hinaus muss der Kunde beim Google Pixel 3a und 3a XL mit einigen Abstrichen in Sachen Gehäusequalität leben, denn statt Glas und Metall wird nun ein Unibody-Design aus Polycarbonat verwendet. Optisch ähneln die neuen Modelle dennoch stark den im letzten Jahr erschienenen Flaggschiff-Geräten.

Solide Mittelklasse-Hardware...

Technisch sind die beiden Pixel-Smartphones dennoch durchaus interessant. So wird ein jeweils 5,6 bzw. 6,0 Zoll großes sogenanntes gOLED-Display verbaut, wobei die Auflösung je nach Modell bei 2220x1080 Pixeln (3a) und 2160x1080 Pixeln (3a XL) liegt. Die Bildschirme sind somit in leicht unterschiedlichen Formaten von 18,5:9 und 18:9 gehalten. Beide Panels besitzen eine relativ kratz- und stoßfeste Abdeckung aus Dragontrail-Glas und unterstützen auch wieder die Always-On-Funktion. Sie können also auch im Standby über Uhrzeit, Datum, Akku-Ladestand und eingegangene Benachrichtigungen informieren.

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Unter der Haube der neuen Google-Smartphones steckt in beiden Fällen der Qualcomm Snapdragon 670 Octacore-SoC. Er wird im stromsparenden 10-Nanometer-Maßstab gefertigt und bietet insgesamt acht angepasste Kryo-360-Kerne. Sechs davon sind sogenannte "Silver"-Cores, die bis zu 1,7 Gigahertz erreichen, während zwei der Kerne sogenannte "Gold"-Cores mit Taktraten von bis zu 2,0 Gigahertz sind. Ihnen steht eine Adreno 615 Grafikeinheit zur Seite und der Snapdragon-Chip bringt außerdem ein integriertes X12-LTE-Modem mit, das Downstream-Geschwindigkeiten von bis zu 800 Megabit/s unterstützt. NFC und ac-WLAN mit Dual-Band-Support sind ebenfalls an Bord.

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Google verbaut grundsätzlich vier Gigabyte Arbeitsspeicher und einen bis zu 64 GB großen internen Flash-Speicher, der nicht per MicroSD-Karte erweitert werden kann. Um welche Art von Speicher es sich handelt, hat Google bisher noch nicht verraten, die in Benchmarks gemessenen Übertragungsraten von bis zu 300 Megabyte pro Sekunde im Lesebetrieb deuten jedoch darauf hin, dass es sich hier anders als bei den Topmodellen Pixel 3 und Pixel 3 XL nicht um UFS-2.1-, sondern um eMMC-5.1-Speicher handelt. Die neuen Pixel 3a-Modelle gibt es grundsätzlich nur in dieser Speichervariante.

Online-Speicher für Fotos nur mit 'hoher', nicht in originaler Qualität

Für Vielfotografierer bietet Google zwar immerhin unbegrenzt kostenlosen Cloud-Speicher für Fotos und Videos "in hoher Qualität" an, wobei hier anders als bei den Topmodellen kein Upload in Originalqualität erfolgt. In den Fußnoten seiner Marketing-Dokumente erklärt Google zusätzlich, dass die Kunden bei den günstigeren Pixel-Smartphones damit rechnen müssen, dass die Qualität bei der Ablage auf den Cloud-Servern "reduziert" wird oder eine Änderung der Auflösung erfolgen kann.

Apropos Foto und Video: im Google Pixel 3a und Pixel 3a XL stecken exakt die gleichen Kamera-Sensoren wie in den Topmodellen. Die rückwärtige Kamera nutzt also den gleichen Sony IMX363 mit 12,2 Megapixeln und optischer sowie elektronischer Bildstabilisierung. Damit bietet Google hier ein Highlight in der sonst durchschnittlichen Ausstattung, denn der Sony-Sensor und vor allem die dazugehörige Kamera-App und ihre Funktionen wurden schon bei den High-End-Smartphones der Pixel 3-Serie hoch gelobt. Google Pixel 3aDie Pixel 3a-Smartphones haben die gleiche überragende Kameraeinheit wie die High-End-Smartphones der Pixel-3-Serie Möglich wird dies auf Hardware-Seite durch eine mit F/1.8 recht große Blende, eine Pixelkantenlänge von 1,4 Mikrometern und den Dual-Pixel-Phase-Detection-Autofokus. Auch im Pixel 3a (XL) will man daher wieder hervorragende Fotos bei schlechten Lichtverhältnissen dank Night Shift-Modus bieten und auch sonst mit Features wie 4K-Video-Support, Motion-Autofokus, "Fused Video Stabilization" durch EIS und OIS mit bis zu 4K-Auflösung und der Top-Shot-Funktion überzeugen, durch das bei bewegten Szenen automatisch das beste Bild empfohlen wird. Google Pixel 3aOrdentlich Rand und nur eine Frontkamera - Google Pixel 3a Auch die Frontkamera bleibt in Sachen Sensor unverändet, Google verbaut also den IMX355 von Sony, der mit acht Megapixeln und F/2.0-Blende aufwartet. Allerdings fehlt hier die zusätzliche Weitwinkelkamera für Selbstporträts, weshalb Google mit einem 86 Grad breiten Sichtfeld einen Mittelweg zwischen den beiden Frontkameras der Flaggschiff-Modelle gewählt hat. Mit dem Photobooth-Modus kann man Fotos netterweise auch anhand von Lächeln, Küssen und anderen Emotionen aufnehmen lassen.
Google Pixel 3aPixel 3a in 'Purple-ish': nicht für Deutschland

Für Assistenten bitte Drücken!

Auch die günstigeren Pixel-Smartphones von Google bieten wieder die sogenannte Active Edge. Man kann also im unteren Bereich der Geräte einfach mit der Hand ein wenig kräftiger drücken, um den Google Assisant aufzurufen. Der Fingerabdruckleser auf der Rückseite ist ebenfalls identisch zu den Topmodellen und soll die Geräte erneut schnell und zuverlässig entsperren können. Gesichtserkennung oder einen Fingerabdruckleser unter der Display-Oberfläche gibt es hier nicht.

Die Akkus der neuen Pixel-Smartphones fallen relativ ordentlich aus. Das mit einem 5,6 Zoll großen Display etwas kleinere Pixel 3a beherbergt einen 3000mAh-Akku, während der Stromspeicher des mit 6,0 Zoll Diagonale doch deutlich größeren Pixel 3a XL immerhin 3700mAh bietet. Zusammen mit dem sparsamen Qualcomm-SoC sollen sich daraus recht ordentliche Laufzeiten ergeben, die den Nutzer locker durch den Tag bringen. Zwar gibt es anders als bei den Topmodellen kein Wireless Charging, doch immerhin gibt Google grundsätzlich ein 18-Watt-Netzteil mit USB-C-Port dazu.

Eine höchst willkommene Ergänzung der Ausstattung, die den Topmodellen der Pixel-3-Serie fehlt, ist der Kopfhöreranschluss. Ausgerechnet dieser feiert beim Pixel 3a und Pixel 3a XL sein Comeback und es befinden sich sogar entsprechende Kopfhörer mit 3,5-mm-Klinkenstecker im Lieferumfang. Zusätzlich liegt auch ein Adapter von USB-C auf USB-A bei, mit dem die Übertragung von Daten von einem alten Smartphone auf eines der beiden neuen Geräte leicht und schnell von der Hand gehen soll. Google Pixel 3aGoogle Pixel 3a: simples aber modernes Design
Eine Besonderheit der neuen Geräte ist, dass sie zu den ersten Smartphones mit Unterstützung für eine elektronische SIM verfügen. Diese sogenannte eSIM wird von einer begrenzten Zahl von Netzbetreibern unterstützt, wobei dies in Deutschland nach Angaben von Google nur Vodafone ist. Alternativ kann im Nano-SIM-Slot der neuen Google Pixel 3a-Smartphones auch weiterhin eine herkömmliche SIM-Karte eingesetzt werden. Ob der erwartete Dual-SIM-Support zur Ausstattung gehört, ist derzeit noch offen.

Als Betriebssystem läuft hier natürlich Android 9.0 Pie. Das Google Pixel 3a wird zum Preis von 399 Euro in Deutschland starten, während das Google Pixel 3a XL für 479 Euro an den Start geht. Ob der Aufpreis dabei gerechtfertigt ist, bleibt abzuwarten.

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