E-Fuels: Erste 15.000 Liter synthetisches Benzin aus Freiberger Anlage

Im sächsischen Freiberg sind seit Januar 15.000 Liter synthetisches Benzin in einer Versuchsanlage hergestellt worden, das in Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor verwendet werden kann. Das ist ein großer Erfolg auf dem Weg zu einer industriellen Produktion.
Die Versuchsanlage der Technischen Universität Bergakademie Freiberg, die unter dem Projektnamen Decartrans arbeitet, wird seit vielen Jahren entwickelt und vom Bundesverkehrsministerium mit fast 15 Millionen Euro unterstützt. "Wir senden ein klares Signal an den Markt, dass wir E-Fuels brauchen", erklärte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) anlässlich der Übergabe der ersten Charge. "Wir brauchen synthetische Kraftstoffe im Flugverkehr, im Schiffsverkehr und nicht zuletzt für die Bestandsflotte im Straßenverkehr."

Um zu dem Endprodukt zu kommen, wird aus Kohlendioxid und grünem Wasserstoff erst einmal Methanol synthetisiert. Dieses verarbeitet man dann zu einem E-Fuel mit den Eigenschaften herkömmlichen Benzins weiter. Das Arbeitsergebnis der Anlage kann dann entweder dem klassischen Benzin aus Erdöl beigemischt oder auch allein direkt in einem Verbrennungsmotor eingesetzt werden.


Größer planen

In der kommenden Zeit soll die Anlage nun weiter verbessert werden, auch um die Qualität des Benzins zu steigern. Bis 2026 will man dann eine Kapazität von 380.000 Liter Benzin pro Jahr erreichen. Der synthetische Kraftstoff wird dann verschiedenen Projektpartnern für größer angelegte Untersuchungen und auch umfangreichere Tests in Fahrzeugen bereitgestellt.

Die synthetischen Kraftstoffe, deren Kohlenstoff nicht aus fossilen Quellen, sondern aus der Luft gewonnen wird, sind formal klimaneutral. In Form von Benzin werden sie insbesondere benötigt, um die klimatischen Auswirkungen der Bestandsflotte an Fahrzeugen, die noch viele Jahre auf den Straßen unterwegs sein werden, zu versorgen. Die Freiberger Forscher zeigen sich dabei zuversichtlich, auch günstige Produktionskosten zu erreichen - allerdings wurden hierzu noch keine konkreten Daten veröffentlicht.

Zusammenfassung
  • In Freiberg wurden 15.000 Liter synthetisches Benzin hergestellt, das in Verbrennungsmotoren verwendet werden kann.
  • Das Projekt Decartrans wird vom Bundesverkehrsministerium unterstützt.
  • Aus Kohlendioxid und grünem Wasserstoff wird erst Methanol synthetisiert und dann weiterverarbeitet.
  • Bis 2026 soll die Anlage 380.000 Liter Benzin pro Jahr herstellen.
  • Die synthetischen Kraftstoffe sind klimaneutral und sollen für die Bestandsflotte eingesetzt werden.
  • Ziel ist es, günstige Produktionskosten zu erreichen.

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