Windows 10 S: Zwang zu Edge-Engine macht Chrome & Co das Leben schwer

Windows 10 S soll mit seiner Beschränkung auf Apps aus dem offiziellen Windows Store bekanntermaßen etwas sicherer und damit besser für den Einsatz in Schulen gerüstet sein. Eine der Maßnahmen, die Microsoft ergreift, ist die Festlegung von Edge als Standard-Browser. Alternativen sollen nutzbar sein, aber nur wenn diese aus dem Windows Store stammen. Daraus ergibt sich ein ziemliches Problem, wie sich jetzt herausgestellt hat.
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Microsoft
Microsoft betonte während der Vorstellung von Windows 10 S anlässlich seines Bildungs-Events vor einigen Tagen ausdrücklich, dass neben Edge auch andere Browser verwendet werden könnten, wenn diese denn über den Windows Store verfügbar seien. Dabei stellte man klar, dass Edge stets der Standard-Browser der neuen zunächst auf den Bildungsmarkt ausgerichteten Variante von Windows 10 bleibt.

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Nun hat Microsoft bei der Aussage, alle Browser aus dem Store wären nutzbar, ein wichtiges Detail verschwiegen. Wie der früher bei Microsoft und heute für das Google Chrome-Team tätige Entwickler Eric Lawrence auf Twitter anmerkte, gibt es in den Bedingungen für die Aufnahme von Apps in den Windows Store eine Regelung, die wohl langfristig die Verfügbarkeit von alternativen Browsern über den Store massiv erschweren dürfte.

Siehe auch: Windows 10 S: Was das Bildungs-Windows kann - und was nicht

So heißt es in den Windows Store Policies ausdrücklich, dass "Apps, die das Browsen im Web ermöglichen, die von der Windows-Plattform bereitgestellten passenden HTML- und JavaScript-Engines nutzen müssen". Dies gilt natürlich auch für Browser, schließlich sind diese auch nur "Apps". Letztlich heißt dies, dass nur Browser im Store landen können, die auch die EdgeHTML genannte Engine des Edge-Browsers verwenden.

Da Google Chrome unter Windows die "Blink" genannte hauseigene Engine von Google nutzt, würde eine Version für den Windows Store letztlich neu entwickelt werden müssen, um die EdgeHTML-Engine zu nutzen. Microsoft ist mit seiner rigorosen Vorgabe allerdings auch nicht allein, denn in den Bestimmungen für die Aufnahme von Anwendungen in den Apple App Store gelten die gleichen Beschränkungen. So müssen alle über den Store für iOS erhältlichen Browser die WebKit-Engine nutzen.

Dies tut Google bei der iOS-Version von Chrome natürlich auch, wobei anzumerken ist, dass der hauseigene Browser des Internetkonzerns ohnehin bis 2013 die WebKit Rendering-Engine verwendete. Wie gut nun die Chancen auf die Verfügbarkeit von alternativen Browsern von namhaften Entwicklern über den Windows Store stehen, bleibt somit offen - bis Chrome, wenn überhaupt, jemals im Store landet, dürfte es wohl noch eine Weile dauern.
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