Ex-Chef: Opera hat guten Ruf bei Browsern verspielt

Der ehemalige CEO des Browser-Herstellers Opera hat scharfe Kritik an seinem ehemaligen Arbeitgeber geäußert, weil das Unternehmen seiner Meinung nach seinen Ruf als führender Browser-Hersteller verspielt hat.
Logo, Browser, Opera
Opera
Hintergrund ist unter anderem durch den Wechsel auf die von Google entwickelte Rendering-Engine Blink.

Im Gespräch mit Cnet erklärte Jon S. von Tetzchner, dass sich Opera seit einiger Zeit zu stark auf seine Plattform für Werbung auf mobilen Geräten konzentriert und zu viel Geld für den Kauf der Video-Kompressions-Technologie SkyFire ausgegeben hat. Sein wichtigster Kritikpunkt ist jedoch, dass das Unternehmen zu wenig in die eigenen Browser investiert.

Opera habe seine Reputation als Anbieter eines Browsers mit hoher Leistungsfähigkeit und guten Funktionen verfliegen lassen, so von Tetzchner. In den letzten vier Jahren habe man kaum noch Neuerungen umgesetzt - ganz anders als in den vier Jahren zuvor. Er selbst hätte weiter auf die Opera-eigene Browser-Engine Presto gesetzt, statt auf die in Chrome verwendete Blink-Engine zu setzen.

Die Entscheidung zum Abschied von Presto sei nach Jahren der Untätigkeit gefallen, weil Opera laut von Tetzchner nicht bereit war, mehr in seine Engine zu investieren. Letztlich habe die Firma Presto einfach "weggeworfen". Operas Chief Technology Officer (CTO) Hakon Wium Lie reagierte auf diesen Vorwurf mit der Behauptung, dass es für die meisten Anwender vollkommen unerheblich sei, welche Rendering-Engine ein Browser nutzt - Presto habe dadurch keinen Wettbewerbsvorteil mehr geboten.

Die Entscheidung zum Verzicht auf Presto sei deshalb nicht aus Kostengründen gefallen, sondern von den Entwicklern selbst ausgegangen, weil sie sinnvollere Arbeiten übernehmen wollten. Heute habe man gute Beziehungen zu den Entwicklern von Blink und der WebKit-Engine und könne so besser zum Fortschritt im Web beitragen, sagte der Opera-CTO weiter.

Von Tetzchner wiederum hält daran fest, dass Opera mit Presto weitere Nutzer von seinem Browser überzeugt hätte. Seiner Meinung nach hätte Opera bis Ende 2013 ohne weiteres die 500-Millionen-User-Grenze überschreiten können, statt wie derzeit bei 300 Millionen Nutzern zu stagnieren. Der Manager kritisierte Opera auch für die Schließung der Plattform My Opera zum 1. März, weil man damit die Community verprellen würde, die bei der Arbeit an Opera geholfen hat.

Statt weiterhin Foren, Blogs, E-Mail, Fotos und Chats und ähnliches für die Opera-User zu bieten, schließt das Unternehmen den Dienst. Der Schritt wird damit begründet, dass es mittlerweile bessere Plattformen ähnlicher Art gebe, mit denen man nicht schritthalten kann. Der Ex-CEO hat deshalb mit Vivaldi ein ähnliches Angebot geschaffen und versucht nun, die abwandernden My Opera-User für seine Plattform zu gewinnen. Er setzt dabei unter anderem auf die Unterstützung von 19 anderen ehemaligen Opera-Mitarbeitern.
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