Corona-Tracking wird ausgeweitet:
EU-Kommission erhält Handydaten

Deutsche Mobilfunkanbieter stellen dem Robert-Koch-Institut anony­mi­sier­te Handy-Daten bereit, um die Bewegungen der Bevölkerung mit Ent­wicklung der Corona-Infektionen in Zusammenhang bringen zu können. Diese Praxis wird jetzt auf die gesamte EU ausgeweitet.
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EU-weite Auswertung von Handydaten im Kampf gegen Corona

Dem personenbezogenen Tracking von Handydaten im Kampf gegen Corona hat das Justiz­ministerium in Deutschland vor Kurzem vorerst eine Absage erteilt, die Idee der Analyse von anonymisierte Mobilfunkdaten wird aber deutlich ausgeweitet. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, haben sich acht Mobilfunkanbieter dazu bereit erklärt, entsprechende Daten auch an die EU-Kommission zu übermitteln. Wie der Branchenverband GSMA bestätigt, handelt es sich um folgende Anbieter:

  • Vodafone (GB)
  • Deutsche Telekom (D)
  • Orange (FR)
  • Telefonica (SPA)
  • Telecom Italia (ITA)
  • Telenor (NOR)
  • Telia (SWE)
  • A1 Telekom Austria (AUT)
Wie ein Sprecher der Kommission betont, werde die EU die Daten ähnlich der nationalen Bemühungen einsetzen und anonymisierte Standortdaten von Mobiltelefonen zusammen­fassen, um Maßnahmen zur Verfolgung der Ausbreitung des Virus zu koordinieren. Wie der Sprecher weiter betont, werde man die Datensätze "nach Ende der Krise" löschen: "Es geht weder um die Zentralisierung mobiler Daten noch um die Überwachung von Personen." Infografik: Diese Länder führen die meisten Corona-Tests durchDiese Länder führen die meisten Corona-Tests durch

Datenschützer fordern Klarheit

Laut der Datenschutzbehörde der EU sieht man keine Rechte durch das Vorhaben verletzt, so­lange gewisse Voraussetzungen erfüllt werden: "Die Kommission sollte den Datensatz, den sie erhalten möchte, klar definieren und Transpa­renz gegenüber der Öffentlichkeit gewährleis­ten, um mögliche Missverständnisse zu vermeiden", so die Datenwächter der EU in einem Brief an die EU-Kommission. Demnach sollte der Zugriff auf die Daten klar auf auto­risierte Experten für räumliche Epidemiologie, Datenschutz und Datenwissenschaft beschränkt werden.

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