"iOS ist Adware": Kritik an aggressiver Werbung für Apples Abo-Dienste

Für Apple werden Abo-Dienste ein immer wichtigerer Teil des Geschäfts. Diese Entwicklung schlägt sich auch immer mehr in iOS nieder. An diversen Stellen bringt der Konzern Werbung für seine Bezahlangebote unter - und zieht damit Kritik auf sich.

Apples Abo-Business wächst und wächst dank immer mehr Ads

Mit Angeboten wie TV+, News+, Arcade hat Apple im letzten Jahr sein Angebot an Zusatzdiensten, die nur mit Abo nutzbar sind, deutlich erweitert. Zuvor hatte der Konzern schon mit iCloud und Apple Music Dienste im Angebot, die dem Nutzer nur nach Zahlung einer Zusatzgebühr offenstehen. Diese Entwicklung hat sich mittlerweile auch deutlich im Umsatz des Unternehmens niedergeschlagen: im letzten Quartalsbericht waren 12,7 Milliarden Dollar Umsatz auf Abo- und Bezahldienste entfallen - ein Sechstel des Gesamtumsatzes. Dies wurde mit 480 Millionen Abonnenten erzielt, diese Zahl soll auf 600 Millionen in 2020 gesteigert werden - dafür wächst die Anzahl der Stellen, an denen in iOS für die Dienste geworben wird.

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Werbung auf Geräten, für die Kunden teuer bezahlen, hat schon in der Vergangenheit immer wieder zu lauter Kritik geführt. Wie der Entwickler Steve Streza in einem sehr ausführlichen Beitrag schreibt, ist iOS mittlerweile für diese Taktik aus seiner Sicht ein abschreckendes Beispiel. "iOS 13 bietet eine Fülle von Anzeigen von Apple, die Apple-Dienste vermarkten, und das schon während der Einrichtung und des gesamten Erlebnisses", so Streza. Apple bindet viele der Anzeigen dabei in zentrale Apps wie Music oder den App Store mit ein, ohne dass diese dauerhaft deaktiviert werden können. Strezas Resümee: "Es gibt eine Bezeichnung für Software, die voll von Werbung ist, die nicht entfernt werden kann: Adware."

Eine genaue Analyse

Streza lässt auf diese Aussage eine genaue Analyse der Art folgen, wie Apple Werbung für Bezahldienste in alle seine Anwendungen integriert. Aus seiner Sicht, sei die Apple Music App kaum zu nutzen, ohne Werbung für das kostenpflichtige Abo angezeigt zu bekommen, die App sei nur darauf ausgelegt, von Abonnenten genutzt werden zu können. "Browse", For You" und "Search" seien nicht mehr als Auswahlmöglichkeiten, die ohne Abo zu Werbung führen. Apple TV+, Apple News+, Apple Arcade, aber auch die Apple Store Suche sind aus Sicht Strezas ähnlich aufgebaut.

Der Entwickler ist sich sicher: "Apple wird seine Dienste weiter ausbauen - sowohl in der Breite als auch Tiefe - und das Adware-Problem wird damit nur schlimmer werden, es sei denn, Apple gerät wegen dieser Aktivitäten vermehrt in die Kritik". Streza betont, dass dies nicht als Kritik an den Diensten selbst zu verstehen sei, vielmehr verschiebe der Konzern den Fokus hin zur optimalen Vermarktung von Zusatzdiensten wobei die Nutzererfahrung auf der Strecke bleibe.
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