CDU-Chefin gibt zu, dass man völlig falsch aufs Rezo-Video reagiert hat

Kramp-Karrenbauer hat nun in einem TV-Beitrag zugegeben, dass ihre Reaktion sowie jene ihrer Partei auf das kurz vor der Europawahl veröffentlichte Video mit dem Titel "Die Zerstörung der CDU" alles andere als glücklich war. Der YouTuber, der sich eigentlich vor allem mit Musik beschäftigt, hat in einem knapp einstündigen Video die Union scharf kritisiert. Politiker der CDU und der Schwesterpartei CSU wussten tagelang nicht, ob und wie sie auf das bis heute mehr als 16 Millionen Mal angeklickte Video reagieren soll.

Auch AKK, wie die CDU-Chefin auch genannt wird, erwischte zielsicher einen Fettnapf und dachte laut darüber nach, ob man denn nicht "Meinungsäußerungen im Internet vor Wahlen regulieren" sollte. Kramp-Karrenbauer wollte das im Nachhinein nicht so gemeint haben, Selbstkritik war ihr und auch vielen Parteikollegen aber fremd.

Schnelle Reaktion

Fünf Monate später gibt AKK aber Fehler zu: In der ARD-Dokumentation "Die Notregierung - Ungeliebte Koalition" (via Spiegel Online) sagte sie, dass die CDU besser und schneller hätte reagieren müssen. "Die Entscheidungen, wann reagieren wir, wie reagieren wir, sind in einer unglaublichen Hektik gefallen, wo jeder der Beteiligten immer zwischen zwei Wahl­kampf­auftritten gerade mal fünf Minuten Zeit hatte, um miteinander zu telefonieren. Das war grundlegend falsch", so Kramp-Karrenbauer. Die CDU-Chefin meint, dass man viel zu langsam reagiert habe. AKK: "Es wäre erst einmal egal gewesen, welche Reaktion. Sie hätte nur sehr schnell erfolgen müssen."

Auf YouTube ansehen
Auch Innenminister Horst Seehofer (CSU) räumte Fehler im Zusammenhang mit dem Rezo-Video ein: "Die Reaktion war katastrophal, total unbeholfen. Später dann der Versuch, das mit einem Video zu beantworten, einmal aus der CDU, dann aus der CSU - das war einfach nicht gut."