Niedersachsen beschließt Ausstiegswunsch aus DAB+ einstimmig

Nach dem zuständigen Ausschuss hat nun auch der Landtag Niedersachsens für einen Ausstieg aus dem Digitalradio DAB+ gestimmt. Die Entscheidung ist dabei sogar einstimmig ohne Enthaltungen gefallen, was nicht unbedingt alltäglich ist. Hier aber scheinen durchaus alle Abgeordneten ihre persönlichen Erfahrungen eingebracht zu haben.
Radio, UKW, Frequenz, Mittelwelle
C.P.Storm (CC BY 2.0)
Denn die Argumente jener FDP-Kollegen, die den Antrag eingebracht hatten, wurden auch von den anderen Fraktionen aufgegriffen, wie aus einem Bericht des Branchenmagazins Meedia hervorgeht. Man stellte schlicht fest, dass sich DAB+ seit Jahren nicht durchsetze und alles darauf hindeutet, dass dies auch so bleibt. Bei wohlwollender Betrachtung kann es maximal als Übergangstechnologie angesehen werden, bis es einen kompletten Wechsel vom alten UKW hin zum Empfang von Radioprogrammen via Stream im Mobilfunk gegeben hat.

Insofern sehen die niedersächsischen Abgeordneten DAB+ in erster Linie als Geldverschwendung an, in die investiert wird, obwohl die Verbraucher auch Jahre nach der Markteinführung weiterhin auf das analoge terrestrische Radio setzen. Mit dem nun erfolgten Beschluss wird die Landesregierung aufgefordert, sich auf Bundesebene für einen Ausstieg aus dieser Technologie einzusetzen.

Nutzerzahlen wachsen sehr langsam

Es ist keineswegs so, dass DAB+ völlig in einen leeren Raum senden würde. Die Zahl der Empfänger wächst durchaus. Allerdings gibt es weiterhin nur eine recht kleine Zahl von Verbrauchern, die gezielt ein DAB+-Radio kaufen. Vielmehr ist die Technologie teilweise bereits in neuen Autos ab Werk verbaut und wird dann hier auch genutzt.

Laut dem Digitalisierungsbericht der Landesmedienanstalten verfügten im vergangenen Jahr gerade einmal 18,1 Prozent der Verbraucher zumindest über einen Zugang zu einem DAB+-Empfänger in ihrem Haushalt. Wie stark die Nutzung ist, lässt sich daraus aber nur bedingt ableiten. Ob daran die für dieses Jahr vorgesehene Aufschaltung diverser regionaler Angebote auf das Digitalradio etwas ändern kann, bleibt abzuwarten.
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