Bauern in Existenz-Angst: Wir brauchen Glasfaser jetzt, nicht erst 2025!

Der massive Rückstand beim Aufbau einer leistungsfähigen Internet-Infrastruktur in Deutschland ist für die Nutzer in den Städten oft nervig, für die Bauern auf dem Land hingegen existenzbedrohlich. Sie fordern daher jetzt eindringlich eine massive Beschleunigung der Versorgung ihrer Dörfer mit schnellen Internet-Anbindungen.
Landwirtschaft, Feld, Acker, Stroh
Public Domain
Selbst die aktuellen Pläne, die einen flächendeckenden Glasfaser-Ausbau bis 2025 vorsehen und vielfach als kaum schaffbar bezeichnet werden, seien völlig unzureichend. Das hat der Chef des Bauernverbandes Joachim Rukwied gegenüber der Rheinischen Post betont. "Wir leben im Jahr 2018. Wir verlieren Zeit, und wir vergeben Chancen", sagte dieser.

Die Landwirte setzen dort wo es geht schon längst auf modernste Technologien. So fahren die großen Landmaschinen weitgehend autonom mit GPS-Navigation perfekte Wege, wenn Felder gepflügt oder Saaten ausgebracht werden. Das steigert die Effizienz enorm, weil kein Tropfen Sprit zuviel verbraucht und kein Saatkorn auf Bereiche kommt, die schon eingesät sind. Und natürlich entlastet das auch die Umwelt, weil Dünger und Pflanzenschutzmittel sehr sparsam eingesetzt werden können. Und in ähnlicher Perfektion geht es in der Viehwirtschaft weiter.


12 Milliarden sind zu wenig!

Damit die technischen Möglichkeiten noch besser ausgenutzt werden können - etwa auch unter Berücksichtigung kurzfristiger Wetterentwicklungen oder der Preisentwicklungen am Markt, werden schnelle Internet-Verbindungen benötigt - idealerweise per Glasfaser in die Dörfer und zu den Höfen und parallel via LTE auf die Felder.

Die Landwirtschaft braucht somit den flächendeckenden Ausbau nicht nur, um die Vorzüge modernster Technik auch nutzen zu können, das ist auch entscheidend dafür, sich im internationalen Wettbewerb behaupten zu können. Schon heute stehen die Landwirte wirtschaftlich unter extremem Druck und haben kaum Spielraum auf Billig-Importe zu reagieren. Damit sich schnell etwas ändert, müsse laut Rukwied aber kräftig investiert werden. Die geplanten Fördermittel für den Breitband-Ausbau von 12 Milliarden Euro würden "nicht wirklich viel bewegen", ist er sich sicher. Denn es muss schon ein gehöriger Rückstand aufgearbeitet werden.

Siehe auch: Breitband-Ziel wurde komplett verfehlt - jetzt gibt es kein Geld mehr für Kupfer, neue Koalition will stattdessen Glasfaser bis 2025 überall verlegen.
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