Überholen ohne Einzuholen:
Gigabit-Konzept erweist sich als Farce

Unter Federführung von Bundesminister Alexander Dobrindt wurde heute eine Strategie verkündet, mit der Deutschland bis 2025 ein flächendeckendes Gigabit-Netz bekommen soll. Im Detail erweist sich dieses aber als Ohrfeige für alle, die sich für eine zukunftsfähige Infrastruktur einsetzen.
Politik, Csu, Alexander Dobrindt, Minister
blu-news.org (CC BY-SA 2.0)

Infografik: Entwicklung des MobilfunksEntwicklung des Mobilfunks
Gemeinsam mit den Mitgliedern der so genannten "Netzallianz Digitales Deutschland" stellte Dobrindt heute die "Zukunftsoffensive Gigabit-Deutschland" vor. Positiv zu erwähnen ist dabei lediglich, dass inzwischen auch in diesen Kreisen angekommen ist, das es vermutlich nicht funktionieren wird, Gigabit-Internet über die alten Kupferdrähte bereitzustellen.

Wer nun aber vermutet, dass man sich endlich zum Aufbau einer landesweiten Glasfaser-Infrastruktur durchgerungen hat, wird gnadenlos enttäuscht. Dobrindt erklärte zwar: "Unser gemeinsames Ziel ist es, 100 Milliarden Euro zu investieren, um bis 2025 in Deutschland ein flächendeckendes Gigabit-Netz zu schaffen." Ein genauer Blick zeigt aber, dass hier nichts anderes passieren wird als ohnehin zu erwarten war.

Der Rückstand wird weiter zementiert

Der Knackpunkt in der Ankündigung ist der Verweis auf den 5G-Mobilfunkstandard. Dieser ist ohnehin darauf ausgelegt, Bandbreiten im Gigabit-Bereich zu ermöglichen. Voraussichtlich 2020 soll die Aufrüstung der bisherigen Mobilfunk-Infrastruktur beginnen können. Das nun gegebene Versprechen würde sich also einfach dadurch erfüllen, dass die Mobilfunkbetreiber es dann schaffen, ihre Sendeanlagen binnen der folgenden fünf Jahre in allen Regionen aufzurüsten.

Ein Ersatz für eine ordentliche Glasfaser-Infrastruktur bis in die Haushalte ist das allerdings nicht. Denn es muss damit gerechnet werden, dass die Mobilfunker auch weiterhin an dem Geschäftsmodell festhalten, ihren Kunden hauptsächlich Datenanbindungen mit eng begrenztem Datenvolumen zur Verfügung zu stellen - zumindest, wenn es um Tarife geht, die von vielen Nutzern bezahlt werden können. Und die Entwicklung wird anderswo in den kommenden acht Jahren kaum stehenbleiben, so dass Deutschland im internationalen Vergleich kaum den Anschluss zur Spitze finden wird, wenn man versucht, 5G als öffentlichkeitswirksamen PR-Stunt zu missbrauchen.


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