Ex-Nokianer entwickeln eigene Android-Alternative für Huawei

Bei dem chinesischen Smartphone-Hersteller Huawei will man sich offenbar wie auch bei Samsung nicht vollkommen von Google und seinem Betriebssystem Android abhängig machen. Huawei soll mit Hilfe eines neuen Teams, zu dem auch eine Reihe früherer Nokia-Mitarbeiter gehört, an einem eigenen proprietären Smartphone-Betriebssystem arbeiten.
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Wie das kostenpflichtige US-Magazin The Information berichtet, arbeitet ein noch recht junges Team von Mitarbeitern an einer Alternative zu Googles Android, das bisher auch bei Huawei die Software-Basis für sämtliche Smartphones bildet. Angeblich will man sich damit auf mögliche Änderungen in der bisher sehr einfachen Verfügbarkeit von Android vorbereiten.

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Huawei will also gewappnet sein, wenn Google sich dafür entscheiden sollte, zum Beispiel keinen Support mehr für Android-Geräte von Drittanbietern zu leisten oder einschränken sollte, was die Hersteller mit der Plattform anstellen können. Bisher verwendet auch Huawei Android als Smartphone-Betriebssystem, rüstet aber fast alle seiner Geräte mit der hauseigenen Benutzeroberfläche Emotion UI (EMUI) aus.

Huawei profitiert von Microsofts Entlassungen

Das neue Betriebssystem-Entwickler-Team von Huawei soll in Skandinavien ansässig sein und zum Teil aus früheren Entwicklern des Mobilfunkpioniers Nokia bestehen. Nokia hatte mit Maemo einst ein eigenes alternatives Betriebssystem für Smartphones entwickelt, das später zusammen mit Intels Moblin in MeeGo aufging.

Da sich Nokia später von seiner Mobilgerätesparte trennte und diese an Microsoft verkaufte, mussten auch viele Betriebssystem-Entwickler gehen, da man in Redmond lieber auf das inzwischen als weitgehend gescheitert geltende Windows Phone bzw. Windows 10 Mobile setzte. Neben anderen Smartphone-Herstellern profitiert nun also wohl auch Huawei von der Erfahrung der früheren Nokia-Mitarbeiter.

Arbeitet Google an einer proprietären Ausgabe von Android?

Die Sorgen auf Seiten von Huawei um eine eingeschränkte Verfügbarkeit von Android sind möglicherweise nicht unbegründet. So war zuletzt zu hören, dass Google an einer proprietären Version von Android arbeiten soll, bei der der Internetkonzern noch mehr Kontrolle haben würde. Durch den Wegfall der Abhängigkeit von der Android Open Source Code Basis (AOSP) könnte Google dann die Nutzer schneller mit großen neuen Updates versorgen.

Gleichzeitig würden aber auch die Kosten für die Gerätehersteller steigen, weshalb diese angeblich händeringend auf der Suche nach einem "Plan B" sind. Ein weiteres Beispiel für ähnliche Alternativpläne der Smartphone-Lieferanten ist Samsungs Tizen OS, das mittlerweile auch schon auf ersten kommerziell vertriebenen Mobiltelefonen, den Wearables von Samsung und einigen TV-Geräten im Einsatz ist.

Neben dem noch in den Kinderschuhen steckenden Alternativ-Betriebssystem ist Huawei derzeit angeblich mit einer tiefgreifenden Überarbeitung seiner EMUI-Oberfläche für Android beschäftigt. Nachdem man im letzten Jahr die frühere Apple-Designerin Abigail Brody an Bord holte, soll diese derzeit an einer besser für westliche Märkte - vor allem die USA - geeigneten Ausgabe der EMUI arbeiten. Diese wird angeblich näher am Standard-Android sein, aber noch immer diverse Huawei-eigene Anpassungen aufweisen.
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