Zeku: Oppos plötzlich geschlossenes Chipteam plante High-End-CPU

Dass der chinesische Smartphone-Hersteller Oppo seine Abteilung für Chipentwicklung schließt, kommt offenbar nicht nur für die Öffentlichkeit überraschend. Auch die Mitarbeiter haben wohl äußerst kurzfristig davon erfahren - sie waren gerade dabei, ein neues High-End-SoC zu entwickeln.
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Auch bei dem Zeku genannten Tochterunternehmen des chinesischen Smartphone-Herstellers Oppo, der zu den fünf weltweit größten Anbietern gehört, kam die Schließung durch den Mutterkonzern wahrscheinlich äußerst überraschend. Bis vor wenigen Tagen waren die Entwickler nämlich sehr fleißig und waren gerade dabei, ihren hinter verschlossenen Türen entwickelten ersten ARM-Prozessor für Mobilgeräte in das Android-Ökosystem zu bringen.

Vor gut einer Woche arbeiteten die Chipentwickler noch auf Hochtouren

Wie Mishaal Rahman, Android-Spezialist und Autor bei XDA Developers, auf Twitter erstaunt anmerkte, sei es äußerst schockierend, wie plötzlich die Schließung des noch relativ jungen Chip-Teams von Oppo erfolgt sei. Noch Anfang Mai - genauer gesagt vor acht Tagen - haben Mitarbeiter von Zeku noch Patches für das Android Open Source Project (AOSP) eingereicht, um sicherzustellen, dass ihre neuen Plattformen von Googles mobilem Betriebssystem überhaupt erkannt werden.
Es habe sich anhand von Commits im Android-Projekt nachvollziehen lassen, dass Oppo bzw. Zeku an einem vollkommen "neuen" Sytem-on-Chip (SoC) arbeitete, für das man entsprechende neue Display- und GPU-Treiber und Ähnliches bereitstellen wollte. Es sei eindeutig geplant gewesen, den neuen Chip unter Android nutzbar zu machen.

Oppo arbeitete an eigener High-End-Plattform für Flaggschiff-Smartphones

Rahman begründet dies damit, dass Oppo/Zeku bereits an einem Board Support Package (BSP) für Android 14 gearbeitet haben dürften. Mit BSPs schaffen Chiphersteller die hardwarespezifische Start-Firmware und andere Routinen, die nötig sind, um bestimmte Betriebssysteme auf ihren Plattformen laufen zu lassen.

Der Journalist liefert auch einige Details dazu, was Oppo bzw. Zeku bis zur äußerst überraschenden Aufgabe aller Tätigkeiten im Hinblick auf Chipentwicklung für ihr erstes größeres Projekt planten. Aus informierten Quellen sei zu hören gewesen, dass Zeku an einem eigenen, angepassten High-End Application Processor arbeitete, bei dem man ein Baseband-Paket (also die für Mobilfunk nötigen Teile) des taiwanischen Chipherstellers MediaTek verwenden wollte. Es ging also nicht mehr nur um ergänzende Chips, sondern um das Herz moderner Smartphones.

Oppo wollte den neuen Chip dem Vernehmen nach in einem "künftigen Flaggschiff-Smartphone" zum Einsatz bringen, so Rahman. Bisher war Zeku innerhalb der letzten zwei bis drei Jahre bereits für einige durchaus beeindruckende Entwicklungen verantwortlich. Das Team hatte für Oppo die Bluetooth- und Bildverarbeitungs- bzw. KI-Chips der MariSilicon-Reihe geschaffen, die Oppo noch immer ein seinen aktuellen Smartphones verwendet.

Oppo will wahrscheinlich seine Kosten senken, denn die In-House-Entwicklung von Prozessoren und anderen Chips verschlingt für gewöhnlich enorme Summen. Offiziell begründete man die Schließung der Chipsparte mit der weiterhin geringen Nachfrage und der unsicheren wirtschaftlichen Lage weltweit. Gerade in China, Oppos wichtigstem Markt, waren die Verkaufszahlen zuletzt stark gesunken. In Europa ist Oppo unterdessen wegen der anhaltenden Patentstreitigkeiten mit dem finnischen Netzwerkausrüster Nokia auf dem Rückzug.

Zusammenfassung
  • Oppo schließt Chipentwicklungsabteilung auch für Mitarbeiter überraschend
  • Oppo arbeitete offenbar an High-End ARM-Prozessor für Mobilgeräte
  • Entwickler wollten neuen Chip in Android-Ökosystem bringen
  • Oppo arbeitete wohl schon an Board Support Package
  • Oppo wollte neuen Chip in "künftigem Flaggschiff-Smartphone" einsetzen
  • Oppo senkt Kosten und reagiert auf schwache Verkaufszahlen und Patentstreitigkeiten

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