Bergbau-Konzern verliert radioaktive Kapsel - auf 1400-km-Straße

In Australien gibt es derzeit Aufregung, denn Rio Tinto, ein bri­tisch-aus­tra­li­scher Bergbauriese, hat eine kleine, aber gefährliche radioaktive Kapsel mit Cäsium-137 verloren. Diese hat einen Durchmesser von 6 Millimetern und kam auf einer 1400 Kilometer langen Straße abhanden.
Die Kapsel ist in etwa so groß wie ein kleiner zylindrischer Lego-Stein, sie ist aber hochgradig radioaktiv - und sie ist vom Laster gefallen, und zwar wortwörtlich. Das genau ist auch das Problem, denn die Strecke, auf der sie sich befinden könnte, ist sage und schreibe 1400 Kilometer lang - also etwas weniger als die Strecke Berlin - Rom.

Derzeit wird das Gebiet bzw. die Strecke mit neuen Strahlenmessgeräten durchsucht, ein zuvor durchgeführtes Zu-Fuß-Absuchen der Feuerwehr und anderer Einsatzkräfte (mit Strahlungs- und Metalldetektoren) blieb ergebnislos. Die Kapsel stammt aus einer Mine nördlich von Newman, sie sollte Mitte Januar zu einem Spezialdepot in der Nähe von Perth transportiert werden.

Dass die Kapsel fehlt, wurde erst nach knapp zwei Wochen bemerkt. Wie genau sich die Kapsel selbstständig machen konnte, ist derzeit noch ungeklärt. Verantwortlich waren möglicherweise Vibrationen während der Fahrt, die einen Bolzen im Lkw gelöst haben, wodurch die Kapsel dann herausfallen konnte. Rio Tinto, das weltweit knapp 50.000 Menschen beschäftigt, bleibt aktuell nichts anderes übrig, als sich zu entschuldigen.

Vorfall "besorgniserregend"

"Wir sind uns darüber im Klaren, dass dies sehr besorgniserregend ist, und bedauern die Beunruhigung, die es ausgelöst hat", teilte das Unternehmen gegenüber der BBC mit. "Wir unterstützen nicht nur die zuständigen Behörden, sondern haben auch eine eigene Untersuchung eingeleitet, um herauszufinden, wie die Kapsel auf dem Transportweg verloren ging." Zuständig für den Transport war allerdings ein Subunternehmer, mit diesem wird derzeit auch eng zusammengearbeitet.

Bei der verlorenen Kapsel handelt es sich aber nicht etwa um ein Produkt aus dem Bergbau, sondern um ein Bestandteil eines Dichtemessgeräts, das in der Bergbauindustrie üblicherweise verwendet wird.

Die Strahlenbelastung durch Spuren des Metalls ist vergleichbar mit "zehn Röntgenaufnahmen in einer Stunde", sagte der Gesundheitsbeauftragte von Westaustralien, Andrew Robertson. "Wenn Sie damit in Berührung kommen oder es in Ihrer Nähe haben, könnten Sie Hautschäden, einschließlich Hautverbrennungen, davontragen. Und wenn Sie es lange genug in Ihrer Nähe haben, könnte das die sogenannte akute Strahlenkrankheit zur Folge haben."

Zusammenfassung
  • Rio Tinto verlor eine radioaktive Kapsel mit Cäsium-137 auf einer 1400 km-Straße.
  • Kapsel etwa so groß wie ein kleiner zylindrischer Lego-Stein, hochgradig radioaktiv.
  • Suche nach Kapsel mit neuen Strahlenmessgeräten, bisher ergebnislos.
  • Vibrationen während der Fahrt lösten wohl Bolzen im Lkw, Kapsel fiel heraus.
  • Strahlenbelastung vergleichbar mit "zehn Röntgenaufnahmen in einer Stunde".
  • Hautschäden, einschließlich Hautverbrennungen, möglich.
  • Rio Tinto unterstützt Behörden und leitete eigene Untersuchung ein.

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