US-Embargo: Huawei rüstet bestehendes Smartphone auf Dritt-CPU um

Weil Huawei kaum noch Prozessoren aus seiner eigenen Entwicklung von seinem Vertragsfertiger beziehen kann, muss der chinesische Konzern wegen des US-Embargos jetzt offenbar bestehende Smartphone-Modelle auf alternative Plattformen "umrüsten".
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MediaTek
Wie der chinesische Twitter-Leaker Digital Chat Station erfahren haben will, plant Huawei die baldige Einführung eines ersten Smartphones, bei dem man den bisher verwendeten Kirin-SoC aus eigener Entwicklung durch einen alternativen Chip des taiwanischen CPU-Anbieters MediaTek ersetzt. Es handelt sich um das Huawei Nova 7SE, dessen "Herz" in Kürze gewechselt werden soll. Hierzulande ist dieses Gerät als Huawei P40 Lite 5G zu haben.

Wechsel von Kirin auf schwächere MediaTek-Lösung

Statt des bisher verwendeten Octacore-Chips Huawei HiSilicon Kirin 820, der neben vier stromsparenden auch vier High-End-Kerne vom Typ ARM Cortex-A76 bietet, soll im Nova 7SE künftig angeblich der MediaTek Dimensity 800U verwendet werden. Bei diesem Chip sinkt die Zahl der leistungsstarken Cortex-A76-Kerne auf zwei und es kommen stattdessen zwei weitere Low-End-Cores zum Einsatz. Außerdem sinkt die Zahl der Grafikkerne von sechs auf drei.
Huawei P40 Lite 5GDas Huawei Nova 7 SE heißt in... Huawei P40 Lite 5G...Europa Huawei P40 Lite 5G
Huawei will mit dem SoC-Wechsel vermutlich sicherstellen, dass man das Nova 7SE, welches erst vor relativ kurzer Zeit in den chinesischen Markt gestartet ist, möglichst lange weiter anbieten kann. Abgesehen vom SoC bleibt das Smartphone angeblich unverändert. Display, Speicher, Akku und Kameras werden also in einer identischen Konfiguration verbaut. Huawei muss wegen des Wechsels auf eine andere CPU aber wohl ein neues Mainboard einsetzen.

Es dürfte nicht das letzte Mal sein, dass Huawei bei einem bestehenden Smartphone-Modell einen Plattform-Wechsel vollzieht. Hintergrund sind natürlich die US-Sanktionen, die jedem Unternehmen die Kooperation mit Huawei untersagen, bei dessen Produkten in Entwicklung oder Fertigung US-Technologien verwendet werden. Huawei hat vermutlich im Vorfeld des Inkrafttretens der jüngst verschärften Embargo-Regelungen der USA am 15. September noch einmal große Stückzahlen der MediaTek-Chips eingekauft.

Der taiwanische Vertragsfertiger TSMC, welcher bisher die Kirin-Chips für Huawei in großem Stil produzierte, hat die Kooperation mit dem Unternehmen nach eigenen Angaben bereits eingestellt. Die letzten Lieferungen von TSMC vor dem Cut-Off-Datum dürften vor allem aus High-End-Chips bestehen, da MediaTeks SoCs in Sachen Leistung nicht das gleiche Niveau erreichen wie die zuletzt erschienenen Kirin-Chips. Für das im Oktober erwartete Flaggschiff-Modell Huawei Mate 40 (Pro) dürfte noch ein Huawei-eigener Prozessor verwendet werden.
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