Regierung plant Dunkeldeutschland:
Licht wird in der Nacht reduziert

In Deutschland soll nach aktuellen Plänen der Bundesregierung das Licht ausgehen. Was fast klingt wie eine Theorie irgendwelcher Verschwö­rungs­theoretiker ist sehr konkret so gemeint und soll dem massiven Schwund der Insekten-Population entgegenwirken.
Ortung, Nacht, Fledermaus
Marion Schneider & Christoph Aistleitner (CC BY 2.0)
Die Nachrichtenagentur AFP konnte nach eigenen Angaben einen Gesetzesentwurf einsehen, der federführend vom Umweltministerium ausgearbeitet wurde. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf einer deutlichen Reduzierung der Lichtverschmutzung. Vor allem die stärksten Leuchtquellen der Nächte sollen hier deutlichen Einschränkungen unterworfen werden.

So dürfen die großen Scheinwerfer, die bis an die Wolken strahlen und bereits über weite Entfernungen einen besonderen Ort kennzeichnen sollen, an zehn Monaten im Jahr nicht mehr angeschaltet werden. Möglich wird ihre Nutzung wohl nur noch im Winter sein, wenn ohnehin keine Insekten unterwegs sind. Aktuell sind aber auch noch einige Sommer-Wochen offen. Privatleuten wird außerdem der Einsatz von Lichtfallen im Freien verboten.


Straßenlaternen müssen sich verändern

Das sind allerdings eher noch die kleineren Auswirkungen. Mit dem neuen Gesetz wird aber auch eine neue Regulierung der Straßenbeleuchtung auf den Weg gebracht. Vor allem dort, wo ohnehin neue Lampen aufgestellt werden oder es zu einem kompletten Austausch kommt, muss dann zwangsweise auf Modelle zurückgegriffen werden, die deutlich weniger Lockwirkung auf nachtaktive Fluginsekten haben. Ansätze aus der Technologie-Branche gibt es in dieser Hinsicht schon viele. Der Bau neuer Wegbeleuchtungen und leuchtender Werbung bedarf zukünftig jeweils einer entsprechenden Genehmigung.

In den letzten Jahren gab es verschiedene Untersuchungen, die allesamt zu dem Ergebnis kamen, dass die Insekten-Population um dramatische Werte eingebrochen ist. In der Folge können ganze Ökosysteme kippen und es ist ein spürbares Gegensteuern erforderlich. Die Lichtverschmutzung ist von der Wissenschaft zwar nicht als größte, aber doch signifikante Ursache des Problems identifiziert worden. Immer mehr Lichtquellen haben in den vergangenen Jahrzehnten die Nächte heller gemacht, was bei den nachtaktiven Tieren zu erheblichen Eingriffen führt.

Das neue Gesetz wird aber noch verschiedene weitere Maßnahmen auf den Weg bringen. So will man wichtige Biotope besser schützen. Und auch die Grenzen für den Einsatz von chemischen Wirkstoffen will man enger ziehen, wobei man sich hier noch lange nicht zu einem kompletten Ausstieg aus der Insektenbekämpfung mit Giften durchringen kann.

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