Online-Handel: Experten für ein Ende der "kostenlosen" Rücksendungen

Das Weihnachtsgeschäft ist dieser Tage im vollen Gange und die Suche nach Geschenken führt immer häufiger ins Internet. Generell wird immer wieder auch deshalb bestellt, weil das Zurücksenden bei Amazon und Co. so einfach ist. Doch das halten Wissenschaftler für einen Fehler.
Paket, Cido, Türöffnet
Vodafone
Einfach mal bestellen, kann man ja jederzeit problemlos zurückschicken. Das ist das Motto bei den meisten Kunden, vor allem bei Bekleidung werden Waren mitunter hemmungslos bestellt, anprobiert und dann wieder zurückgeschickt. In Deutschland geht jede sechste Bestellung wieder zurück.

Teuer und klimaschädlich

Das ist aus vielerlei Hinsicht suboptimal bzw. ein Problem: Denn diese Rücksendungen haben nicht nur hohe Kosten zur Folge, sondern sind auch schlecht fürs Klima und verursachen auch jede Menge Müll. Deshalb fordern Wirtschaftsforscher von der Universität Bamberg in einer aktuellen Studie (via Spiegel Online) die Einführung einer Rücksendegebühr, als Betrag werden drei Euro vorgeschlagen. Infografik: Retouren im deutschen Online-HandelRetouren im deutschen Online-Handel
Beim Kostenargument geben die Forscher explizit zu bedenken, dass das nicht bedeutet, dass die Waren für Kunden unter dem Strich teurer wären. Denn die Rücksendungen sind zwar kostenlos, aber kostenlos ist nicht gleich gratis. Denn natürlich haben die Händler nichts zu verschenken und geben die Kosten an die Käufer weiter. Im Gegenteil: Eine transparente Gebühr könnte viele Produkte unter dem Strich sogar günstiger machen.

Laut der Studie gibt es aktuell bei rund 15 Prozent der befragten Händler eine Rück­sen­de­ge­bühr. Und deren Erfahrungen sprechen dafür: Denn der Umsatzrückgang ist minimal, heißt es, beim Gewinn gebe es indes sogar positive Folgen. Grundsätzlich würden viele On­line-Händ­ler die kostenlosen Rücksendungen gerne streichen bzw. wären offen für eine Gebühr, viele fürchten aber, dass ihnen dadurch Nachteile beim Wettbewerb entstehen. Eine gesetzlich für alle verpflichtende Gebühr würde derartige Bedenken jedoch minimieren, so die Bamberger Wirtschaftsforscher.
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