Trump erklärt Vorgehen gegen Huawei - Es geht nicht um Sicherheit

Nachdem die schlechten Nachrichten für Huawei und dessen End­kunden­geschäft mit Smartphones und anderer Hardware nun schon die ganze Woche eintrudeln, hat sich nun auch der Urheber des ganzen Chaos' erstmals geäußert: US-Präsident Trump. Er erklärte, dass das Vorgehen gegen Huawei auch dazu diene, China zu Eingeständnissen im Handels­krieg zu zwingen.
Logo, Usa, Huawei, trump, Flagge, Honor 20 Pro
Huawei / WinFuture
Auf Trumps Geheiß hatte das US Department of Commerce Huawei vor gut einer Woche auf die sogenannte "Entity List" gesetzt, die es US-Unternehmen untersagt, mit den darauf gelisteten ausländischen Firmen Handel zu treiben. In der Folge legte Google dann die Android-Lizenz von Huawei auf Eis, die großen Chiphersteller stellten ihre Lieferungen ein und sogar die Chip-Designer von ARM beendeten ihre langjährige Zusammenarbeit mit Huawei vorläufig.

Während mitterweile zwar eine 90 Tage gültige "Temporary General License" vorliegt, die Huawei zumindest die Möglichkeit gibt, mit seinen US-Partnern an Updates für bestehende Geräte zu arbeiten, hatte sich Trump bis gestern Abend noch nichtmal auf seinem Lieblings-Kommunikationskanal Twitter zu dem Vorgehen seiner Regierung gegen Huawei geäußert. Nun erklärte er bei einem Auftritt anlässlich der Bekanntgabe neuer Subventionen für die ebenfalls von den Streitigkeiten mit China stark betroffene US-Agrarwirtschaft, weshalb er gegen Huawei vorgeht.

Vorgehen gegen Huawei anscheinend nur Mittel zum Zweck

Huawei sei "sehr gefährlich", so Trump. Man müsse betrachten, was sie (das Unternehmen) von einem Sicherheits-Standpunkt, von einem militärischen Standpunkt getan hätten. Dies sei sehr gefährlich, sagte er weiter. Es sei aber möglich, dass Huawei "in einer Art Einigung" im Handelsstreit mit China "enthalten" sein könne. Sollte man sich mit China einig werden, sei es möglich, dass Huawei auf die eine oder andere Art Teil dieser Übereinkunft mit Blick auf die wirtschaftlichen Auseinandersetzungen sein könne.

Auf Nachfrage erklärte Trump, dass es noch zu früh sei, zu sagen, wie genau eine solche Übereinkunft aussehen könne. Außerdem sagte er, dass man "einfach sehr besorgt sei wegen Huawei in Sicherheitsfragen". Trump stellte somit zwar durchaus eine mögliche Einigung mit China in Aussicht, die Huawei auf eine Entspannung der Situation hoffen lassen würde, machte aber auch deutlich, dass sich das Ganze noch in einer frühen Phase befinde.

Gleichzeitig ließ Trump aber auch erkennen, dass man zwar die noch immer nicht mit irgendwelchen Beweisen belegten Vorwürfe einer Gefährdung der nationalen Sicherheit der USA und die damit verbundenen Bedenken "aus Sicherheits-Gesichtspunkten" vorschiebt, diese jedoch eigentlich nur dazu dienen, Druck auf die chinesische Regierung auszuüben. So verknüpfte er Aussagen bezüglich der Sicherheits-Bedenken direkt mit der Möglichkeit, dass Huawei "ein Teil einer Einigung im Handelsstreit" sein könne.

Wichtige Updates zum Thema: Derzeit erreichen uns stetig immer mehr Details und offizielle Statements zum vorläufigen Entzug der Huawei-Android-Lizenz und der möglichen Beendigung der Zusammenarbeit seitens US-amerikanischen Unternehmen, die wir in folgenden Artikeln separat aufbereitet haben.

  • 23.05. 12:33 Uhr
    Honor 20 Pro: Huawei Top-Smartphone erhält keine Android-Freigabe

    Als erstes Produkt von Huaweis Smartphone-Sparte fällt offenbar das Honor 20 Pro der Tochtermarke Honor dem US-Embargo gegen den chinesischen Konzern zum Opfer. Das neue High-End-Gerät schaffte es offenbar nicht rechtzeitig durch den Zertifizierungsprozess von Google.

  • 22.05. 11:39 Uhr
    Huawei soll Lizenz für Smartphone-CPUs auf ARM-Basis verlieren

    Der britische Chip-Designer ARM hat seine Mitarbeiter angewiesen, sämtliche Verträge, Support-Aktivitäten und anderweitigen Kontakte mit Huawei mit sofortiger Wirkung ruhen zu lassen. Huawei droht somit der Verlust der Grundlage für seine Smartphone-Prozessoren.

  • 22.05. 08:49 Uhr
    Huawei-Chef äußert sich erstmals: USA verbieten uns Windows & Android

    Huaweis Endkunden-Chef Richard Yu hat sich erstmals zu den Trump-Sanktionen geäußert. Seinen Angaben zufolge ist neben Android auch Windows betroffen. Es sei für ihn kaum zu glauben, dass die USA in einen von ihren Sicherheitsbedenken nicht betroffenen Bereich eingreifen.

  • 21.05. 17:10 Uhr
    Huawei: Android-Ersatz angeblich ab Herbst - Apps bis zu 60% schneller

    Huawei soll laut chinesischen Medienberichten eine eigene Android-Alternative angekündigt haben. Das Ersatz-Betriebssystem soll auf Smartphones, PCs und anderen Plattformen laufen und mit Android-Apps kompatibel sein. Andere Quellen melden jedoch, dass dieses sogenannte "Project Z" alles andere als fertig sei.

  • 21.05. 00:12 Uhr
    USA fahren Huawei-Sperre zurück: Updates für Android & Co für 90 Tage

    Die US-Regierung hat in einem überraschenden Schritt kurzfristig bekannt gegeben, dass Huawei für einen Zeitraum von zunächst 90 Tagen weiterhin mit seinen bestehenden Lieferanten aus den USA interagieren und somit wenigstens vorläufig für die Update-Versorgung seiner Kunden garantieren kann.

  • 20.05. 16:58 Uhr
    Embargo auch auf Windows? Microsoft lässt Huawei-Frage (noch) offen

    Wenn Google kein Android mehr an Huawei liefert, was passiert dann mit Windows? Microsoft ist schließlich ebenfalls ein amerikanisches Unternehmen muss sich ebenfalls an die Vorgaben aus Washington halten. Noch lässt Redmond diese Frage aber offen.

  • Kommentar
    Make America Great Again - der Rest der Welt kann brennen

    Der Handelskrieg zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) und China erreicht eine neue Dimension. Für die Eskalation ist vor allem ein Mann verantwortlich: Donald Trump. Was will er erreichen? Ein Kommentar.

  • 20.05. 12:29 Uhr
    Huawei-Eskalation: Jetzt gerät Apple ins Kreuzfeuer wichtiger Kunden

    Apple gilt mit seinen iPhones, iPads und Macs in China als DAS Symbol für tolle Technik aus den Vereinigten Staaten. In der zugespitzten Situation des eskalierenden Handels­krieges führt das jetzt zu massiven Boykott-Aufrufen.

  • 20.05. 10:39 Uhr
    Erstes Statement von Huawei zu Entzug der Android-Lizenz

    Huawei hat sich mit einiger Verzögerung jetzt erstmals zu dem Thema zu Wort gemeldet. In einer offiziellen Stellungnahme heißt es, dass alle bestehenden Geräte weiterhin mit Sicherheits-Updates und Services versorgt werden sollen.

  • 20.05. 09:48 Uhr
    Google: Aktuelle Huawei-Smartphones sollen funktionieren wie bisher

    Google hat mittlerweile auch von offizieller Seite angedeutet, dass Huaweis Android-Lizenz suspendiert wurde. Der Internetkonzern sicherte aber zu, dass die Huawei-Kunden auch weiterhin Zugriff auf Google Play und andere Services haben werden.

  • 20.05. 07:58 Uhr
    Google war nur der Anfang: Auch US-Chip-Konzerne stellen Huawei kalt

    Nach Google haben als Reaktion auf die neuen Sanktionen der Trump-Regierung gegen Huawei die Chipkonzerne Qualcomm, Xilinx, Intel und Broadcomm laut einem Medien­bericht entschieden, vorerst keine weiteren Chips an den Hersteller zu liefern.

  • 19.05. 21:36 Uhr
    Bericht: Google hat Huawei die Android-Lizenz entzogen

    Der Internetkonzern Google hat laut einem inzwischen von mehreren Quellen unabhängig bestätigten Bericht der Nachrichtenagentur Reuters seine Zusammenarbeit mit Huawei rund um das mobile Betriebssystem auf Eis gelegt. Hintergrund sind offenbar die jüngsten Sanktionen der US-Regierung, welche amerikanischen Firmen die Kooperation mit Huawei untersagen.

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