AKW: Neuer Laufzeit-Stresstest soll mögliche Gas-Einsparung prüfen

Die politische Rechte macht seit Wochen Druck, um die drei verbliebenen Atomkraftwerke Deutschlands doch wieder ins Spiel für die Zukunft zu bringen. Das soll nun doch noch einmal geprüft werden. Wahrscheinlich ist eine Laufzeitverlängerung aber nicht.
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Bereits seit einiger Zeit wird von verschiedenen Vertretern der Unionsparteien immer wieder gefordert, dass angesichts der Energiekrise die drei verbliebenen Atomkraftwerke doch noch länger laufen sollen. Dafür gibt es immer wieder auch Beifall aus jenen Kreisen der Bevölkerung, die aus verschiedenen Gründen keine Energiewende auf nachhaltige Träger wollen. Und auch die FDP als Regierungspartei ist auf diesen Kurs eingeschwenkt.

"Wenn wir die Kernkraftwerke länger am Netz lassen, sparen wir Gas", sagte beispielsweise FDP-Fraktionschef Christian Dürr. Er geht davon aus, dass dann weniger Teile der knappen Erdgas-Bestände zur Stromerzeugung eingesetzt werden müssten. Inzwischen sind auch die anderen Partner in der Regierung zumindest offen für eine Prüfung der Sache und ein neuer Stresstest unter Berücksichtigung anderer Daten ist schon angelaufen.


Sachargumente sprechen gegen AKW

Trotzdem ist es unwahrscheinlich, dass es tatsächlich zu einer Laufzeitverlängerung kommt. Denn das Sparpotenzial beim Gas ist bei einer weiteren Atomstrom-Erzeugung denkbar gering. Verschiedene Simulationen kamen hier zuletzt zu dem Ergebnis, dass man bis zu ein Prozent weniger Gas benötigen würde, wenn die AKW weiter laufen. Das liegt schlicht daran, dass sich die Kernenergie-Anlagen grundlegend von Gaskraftwerken unterscheiden.

AKW sind extrem behäbig und können nicht schnell nach Bedarf hoch- und runtergefahren werden - genau dies ist aber die Aufgabe eines Teils der Gaskraftwerke. Und beim anderen Teil ist die Stromerzeugung im Grunde nur ein Nebenprodukt, ihre Hauptaufgabe liegt darin, Wärme zu erzeugen. Das können Atomkraftwerke ebenfalls nicht. Sie erzeugen zwar durchaus viel Wärme, sind aber aus guten Gründen möglichst weit von großen Wohngebieten, die versorgt werden müssten, entfernt und entsprechend gar nicht an die Fernwärme-Infrastrukturen angebunden.

Die FDP behauptet so immer wieder, dass das Festhalten am Ausstieg ideologische Gründe habe. Dabei sind es allerdings eher die fachlichen Gründe, die dagegen sprechen, während bei genauem Blick eher der Laufzeitverlängerung die Sachargumente fehlen. Denn dem geringen Einspar-Potenzial stünde ein erheblicher Aufwand auf Seiten der Betreiber gegenüber. Und diese müssten jetzt bereits in den so genannten Streckbetrieb gehen - also die Stromlieferungen frühzeitig reduzieren, um mit ihren Brennelementen noch Monate länger als bis zum derzeitigen Abschaltdatum zu kommen.

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