Studie: First-Person-Shooter könnten zu Hirnschäden führen

Videospiele sind ein noch verhältnismäßig junges Medium und entsprechend unerforscht sind sie auch. Das wollen Wissenschaftler ändern, darunter auch Hirnforscher der Universität Montreal. Sie haben nun die Ergebnisse einer vierjährigen Studie veröffentlicht, in der es um die Gefahr geht, die von Shootern ausgeht. Doch diese ist einigermaßen umstritten.
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Electronic Arts
Führt das Spielen von Shootern zum Verlust von Hirnmasse? Ja, könnte durchaus sein, meinen zumindest zwei kanadische Forscher. Denn Gregory West und Véronique Bohbot führt ein langjähriges und regelmäßiges Spielen derartiger Games zu einem Verlust von Grauer Substanz, also von Zellen in jenem Teil des Gehirns, der für das Erinnerungsvermögen zuständig ist.

Wie CBC News unter Berufung auf die im Fachjournal Molecular Psychiatry veröffentlichte Studie (via derStandard) berichtet, kann das in weiterer Folge zu Erkrankungen wie Depressionen oder Alzheimer führen. Doch diese Schlussfolgerungen sind alles andere als unumstritten.

West und Bohbot haben 97 Versuchspersonen im Alter von 18 bis 30 Jahren in zwei Gruppen aufgeteilt, die Teilnehmer haben allesamt keine früheren Erfahrungen mit Spielen gehabt. Bei den Probanden wurde die Hirnaktivität vor und nach den Experimenten durchgeführt. Bei den Spielern wurde zwischen zwei Lerntypen unterschieden, nämlich jenen mit räumlichen Gedächtnis und so genannten Resonanz-Lernern, bei letzteren spielen wiederkehrende Muster eine wesentliche Rolle.

Die Gruppen mussten insgesamt 90 Stunden lang einen Shooter oder einen 3D-Platformer spielen, bei den Shooter-Spielern unter den Resonanz-Lernern wurde ein "statistisch signifikanter" Verlust von Grauer Masse im Hippocampus festgestellt. Bei Gamern von 3D-Platformern konnte bei beiden Lerngruppen hingegen ein Wachstum festgestellt werden.

Zusammenhang nicht bewiesen

Laut Gregory West benötigt man auf diesem Forschungsgebiet noch weitere Langzeitstudien, er wollte sich nicht festlegen, dass Shooter-Spielen bzw. eine Rückbildung des Hippocampus tatsächlich zu Krankheiten wie Alzheimer führen können. Andere Hirnforscher widersprachen den Ergebnissen der Studie ganz grundsätzlich, Andrew Przybylski von der Oxford University etwa verwies darauf, dass es keinerlei Beweise für einen Zusammenhang der Größe des Hippocampus und Demenz gebe.
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