Suche zu unbequem: Fernsehen hofft auf faule Streaming-Nutzer

Bei den Verantwortlichen in den klassischen Fernsehsendern scheint die Panik vor den Streaming-Angeboten ziemlich groß zu sein. Souverän schafft man es kaum mit diesen umzugehen - stattdessen flüchtet man sich in die Hoffnung auf die schlichte Bequemlichkeit der Nutzer.
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Microsoft
Manchmal sei es den Zuschauern einfach zu anstrengend, auf den Internet-Plattformen nach den gerade passenden Inhalten zu suchen. Dann stelle das klassische Fernsehen eine Alternative zu Video on Demand oder Streaming-Diensten dar, erklärte die Fernsehchefin des Hessischen Rundfunks, Gabriele Holzner, auf den Münchner Medientagen.

Oder um es auf den Punkt zu bringen: Gegenüber den Konkurrenten im Internet, wo die Nutzer jederzeit ansehen können, was gerade nach ihrem Geschmack ist, haben die herkömmlichen Sender in den meisten Fällen keine Chance. Die Existenzberechtigung eines linearen Programms liegt somit dort, wo Zuschauer sich einfach nur noch von beliebigen Inhalten berieseln lassen wollen - zumindest wenn man von Live-Übertragungen absieht, bei denen das Netz kaum Vorteile bietet.

Das bedeutet aber nicht zwingend, dass die Sender an sich überflüssig werden. Denn diese arbeiten durchaus seit geraumer Zeit an Projekten, mit denen sie auch abseits des klassischen TV-Kanals etwas zu bieten haben. "Die Nutzungsgewohnheiten verändern sich, damit müssen auch wir uns verändern", erklärte Holzner weiter.


Notwendigkeit zur Veränderung

Einerseits, so machte die HR-Fernsehchefin deutlich, müsse sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk stärker am Publikum orientieren. Andererseits dürfe die Bedeutung von Nutzerdaten auch nicht alleiniger Maßstab sein: "Wir versuchen nicht, Klicks oder Quoten oder Reichweite um jeden Preis zu erreichen. Das dürfen wir auch gar nicht."

Grundsätzlich sieht der Chef von Amazons Video-Angebot, Christoph Schneider, die Vorteile der Online-Anbieter aber auch nicht nur in der reinen Form der Nutzungsmöglichkeiten. Gegenüber den klassischen Sendern habe man einen weiteren Pluspunkt auf der eigenen Seite: "Wir können vielleicht ein bisschen mutiger sein", sagte er. So eigne sich das Netz beispielsweise besser für horizontales erzählen, weil Serien über einen längeren Zeitraum und zeitunabhängig verfügbar sind.

Das resultiert nicht nur im so genannten Binge-Watching, bei dem Nutzer sich die Zeit nehmen und ganze Serienstaffeln am Stück wie einen überlangen Film ansehen. Darüber hinaus werden beispielsweise diverse Marvel-Comics von Netflix so verfilmt, dass sie klar miteinander in Verbindung stehen und vielleicht eines Tages in einer Art großem Finale zusammenfließen. Das wäre im linearen Fernsehen, wo viele Zuschauer immer wieder einmal ein Stück verpassen, nur schwer machbar.
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