Samsung legt einfach das Windows-Update auf seinen Notebooks lahm
Nun sorgt allerdings die Samsung-eigene Update-Software, dass die automatische Aktualisierung der mit den Rechnern ausgelieferten Windows-Versionen abgeschaltet wird. Käufer eines solchen Systems müssen also damit rechnen, dass Patches erst einmal nicht auf ihren Rechnern landen und sie somit deutlich anfälliger für Malware-Attacken sind. Entdeckt und analysiert hat das Problem Patrick Barker, der zum elitären Kreis der Microsoft MVPs gehört.
Wie er in seinem Blog ausführt, stieß er auf die Sache, als er einem anderen Nutzer bei Problemen mit seinem Samsung-Notebook half. Immerhin legten die verantwortlichen Samsung-Entwickler keinen großen Wert darauf, ihr Handeln zu verschleiern. Die Applikation, die den Update-Mechanismus ausschaltet, heißt schlicht "Disable_Windowsupdate.exe". Das Tool startet auf Samsung-Rechnern mit vorinstalliertem Windows-Betriebssystem automatisch und setzt den Nutzer nicht in Kenntnis darüber, dass es die automatischen Updates von Microsoft unterbindet.
Es hilft nun nichts, das automatische Windows-Update in den Einstellungen von Hand wieder zu aktivieren. Nach dem nächsten Neustart sorgt das Samsung-Tool dafür, dass alle entsprechenden Änderungen wieder rückgängig gemacht werden. Um wieder zeitnah mit Patches versorgt zu werden, muss die Samsung-Software komplett deinstalliert und somit unschädlich gemacht werden.
Barker nahm in der Sache auch mit Samsung selbst Kontakt auf. In einem Chat mit dem technischen Support wurde die Funktionsweise letztlich bestätigt. Begründet wurde das Vorgehen damit, dass über das Windows-Update Treiber ausgeliefert werden könnten, nach deren Installation die USB-Ports in den Samsung-Notebooks nicht mehr funktionieren.
Statt hier also zusammen mit Microsoft eine Lösung zu erarbeiten, verbreitet das Unternehmen Software, die man schon fast als Malware einstufen kann, und setzt zahlreiche seiner Kunden einem erheblichen Sicherheits-Risiko aus. Damit gesellst sich Samsung zu anderen Herstellern, die zuletzt unangenehm auffielen - darunter Lenovo mit seinem SuperFish-Skandal.
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Christian Kahle
Redakteur bei WinFuture
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