Senf dazu: Wie & warum ein Billig-Tablet meinen Desktop ersetzt

Alltagserfahrungen

Jetzt in diesem Augenblick sind 25 Tabs in meinem Browser geöffnet, zwischen denen ich auf dem vollkommen geräuschlos arbeitenden Tablet trotz der Low-End-Hardware bequem wechseln kann, ohne Wartezeiten in Kauf zu nehmen. Hinzu kommen HexChat für den Zugang zum IRC, ein Jabber-Client sowie HipChat. Außerdem wird NotePad++ als Texteditor missbraucht. Bei Bedarf laufen auch Photoshop (in einer älteren Version), FileZilla FTP Client und CyberLink PowerDirector für einfachen Filmschnitt mit Full-HD-Inhalten.

Ja, sogar Filmschnitt geht recht flott von der Hand, denn PowerDirector nutzt Intels Hardware-Beschleunigung QuickSync zum Rendern, so dass selbst dieser Tablet-Chip ausreichend Leistung bietet. Der Atom-SoC ist dank Intels Investitionen in Grafik-Power inzwischen weitgehend problemlos in der Lage, das externe Full-HD-Display und das im Tablet verbaute 1280x800er-Panel zu versorgen.

Einzig beim gleichzeitigen Betrieb von Photoshop, PowerDirector und dem speicherhungrigen Browser kommt das Gerät an seine Grenzen. Man muss also schön eins nach dem anderen erledigen. Außerdem sollte man von Chrome oder Firefox als Browser lieber die Finger lassen, weil deren Speicher-Fußabdruck massiv größer ausfällt als beim erstaunlich sparsamen Opera Browser, auch wenn dieser einige Komfort-Features wie die Direkt-Übersetzung per Rechtsklick nicht ab Werk mitbringt. WinBook TW801Kleinst-Desktop auf Tablet-Basis Ansonsten flutscht auf dem TW801 auch im Desktop-Betrieb alles erstaunlich gut und die Zeiten in denen man sich mit schlecht aufgelösten Displays und schlechter Grafikleistung der früheren Generationen der Atom-Chips von Intel herumschlagen musste, sind glücklicherweise endlich vorbei.

Praktisch ist bei meinem Ansatz vor allem, dass ich das Tablet bei Bedarf einfach von seinen Kabeln befreien kann, um es zusammen mit der Tastatur als mobile Schreibmaschine mitzuführen. Neben dem Microsoft Wedge Mobile Keyboard gibt es übrigens inzwischen mit dem Microsoft Universal Mobile Keyboard eine neue alternative Tastatur, deren Deckel einen integrierten Ständer besitzt. Weil dieser direkt mit der Tastatur verbunden eingesetzt werden kann, lässt sich bei Bedarf aus der Kombination beider Geräte sogar eine Art Mikro-Notebook machen, so dass man das Tablet auch auf den Knien verwenden kann.

WinBook TW801WinBook TW801WinBook TW801WinBook TW801

Insgesamt bin ich absolut überrascht, wie gut das Ganze inzwischen funktioniert. Wer bereits ein Display besitzt, kann mit einem Kostenaufwand von weit unter 200 Euro einen komfortabel nutzbaren Desktop mit kleinem "Zusatz-Bildschirm" schaffen und nutzen, ohne viel Geld für Hardware ausgeben zu müssen. Setzt ihr ähnliche Lösungen ein, oder was spricht für euch gegen einen solchen Ansatz? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!
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Alternativen auf dem deutschen Markt

In Deutschland ist es bisher leider praktisch unmöglich, ein kleines Tablet mit USB-Port von voller Größe für deutlich unter 200 Euro zu bekommen, das mit 2 GB RAM und mindestens 32 GB Flash-Speicher aufwartet. Seit kurzem bietet die Firma Odys mit ihrem WinTab 8 Plus 3G aber immerhin ein 8,9-Zoll-Modell an, das bei einem Amazon-Preis von 199 Euro nicht nur einen großen USB-Port hat, sondern sogar ein 3G-Modem mitbringt. Ansonsten gibt es nur einige wenige 10-Zoll-Modelle von Maxdata und Trekstor, die einen USB-Port von voller Größe bieten. Selbst wenn man ohne den vollwertigen USB-Port auskommt, fehlt es den meisten kleineren Tablets zudem am MicroHDMI-Ausgang, was den Anschluss an ein externes Display ohne spezielle Docking-Station hinfällig macht.

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