RedTube-Abmahner Urmann darf sich nun "Ex-Anwalt" nennen

Vor gut einem Jahr sorgten der Fall RedTube und die tausendfach durch die Kanzlei U+C verschickten Abmahnungen für enorme Aufregung. Was für den hauptverantwortlichen Anwalt Thomas Urmann wohl zunächst nach einer guten "Geschäft-Idee" klang, erwies sich als Schuss, der nach hinten losging, da Urmann nun seine Zulassung verloren hat.
Porno, Abmahnung, RedTube, U+C
U+C

Ab Ende 2013 im Rampen- bzw. Zwielicht

Anwalt Thomas Urmann sorgte als Chef der Kanzlei Urmann + Collegen Anfang Dezember 2013 in etwa 20.000 Fällen für Schreck und auch Verwunderung. Denn die Abmahnungen gingen an die Nutzer der Porno-Streaming-Plattform RedTube, das Vorgehen galt von Anfang an höchst dubios, da unter anderem die Herkunft der IP-Adressen unklar war und auch das juristische "Eis" in Sachen Streaming sehr dünn war.

Nach rund einem Monat fiel der "Fall RedTube" allerdings wie ein Kartenhaus in sich zusammen, viele fragten sich aber dennoch, wie es überhaupt so weit kommen konnte - schließlich war Urmann ein in Deutschland regulär zugelassener Anwalt. Nun darf er sich jedoch ein "Ex-" vor diese Berufsbezeichnung stellen. Wie Focus Online berichtet, ist der Regensburger Jurist nun nämlich seine Zulassung los.

Das steht auch (aber nicht nur) im Zusammenhang mit dem Fall RedTube: Die Kanzlei Gulden & Röttger GbR war von einigen von den Abmahnungen Betroffenen beauftragt worden, bei der Rechtsanwaltskammer Nürnberg eine Beschwerde gegen Thomas Urmann einzulegen. Urmann selbst ließ mehrere Termine diesbezüglich platzen, er sei aus "gesundheitlichen Gründen" verhindert gewesen, heißt es.

Kurz vor Weihnachten folgte dann aber der endgültige Schlussstrich unter dieses Kapitel, die Rechtsanwaltskammer entzog Urmann die Zulassung und löschte dessen Kanzlei Urmann + Collegen. Konkrete Gründe dafür sind offiziell nicht bekannt, es ist aber möglich bzw. wahrscheinlich, dass dies mit einer anderen Abmahnwelle gegen Online-Shops im Zusammenhang steht.

Siehe auch: RedTube-Abmahner Urmann fängt eine weitere Klatsche vor Gericht

Vielen Dank an WinFuture-Leser neorayzor für den Hinweis.
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