Ministerien lassen Behinderte im Regen stehen

Trotz der Verpflichtung zu barrierefreien Zugängen zu Informationen im Internet lassen noch immer drei Bundesministerien und das Bundespräsidialamt Menschen mit Behinderungen im Regen stehen.
Obwohl man sich gern verständnisvoll zeigt, wenn es einen Image-Gewinn verspricht, wird hier in der Praxis eher stillgehalten. Bereits 2011 trat die Verordnung in Kraft, die alle Ministerien und Bundesbehörden dazu auffordert, Grundinformationen in der so genannten Leichten Sprache auf ihrer Webseite zu präsentieren. Die Fristen für eine barrierefreie Gestaltung der jeweiligen Webseiten sind längst verstrichen, berichtet das Nachrichtenmagazin Focus in seiner heutigen Ausgabe.

Bei der Leichten Sprache wird auf Fremdwörter, Abkürzungen und Schachtelsätze verzichtet, wodurch auch Menschen den Inhalt verstehen sollen, die Probleme mit komplexeren Schriftstücken haben. Die Frist zur Umsetzung entsprechender Informationsangebote lief im März dieses Jahres ab und reichte den fraglichen Behörden nicht, um hier voranzukommen.

Während Innen- und Justizressort erklären, man brauche noch etwas Zeit, will Verkehrsminister Alexander Dobrindt die Vorschrift schlicht ignorieren: Man bemühe sich generell "um eine allgemein verständliche Sprache". Das Bundespräsidialamt richtete auf Nachfrage aus, die Übertragung sei "in Arbeit". Einen entsprechenden Auftrag hatte es allerdings noch nicht erteilt.

7,5 Millionen Betroffene

Die Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Verena Bentele, kritisiert das schleppende Verfahren: "Was die Ministerien momentan leisten, ist noch nicht genug." Sie sehe großen Nachholbedarf in der Umsetzung barrierefreier Angebote. Wegen der Verschleppung könnten Behindertenverbände nun eine Feststellungsklage gegen die deutschen Bundesbehörden einreichen.

In Deutschland sind immerhin 7,5 Millionen Menschen "funktionale Analphabeten", denen durch diese Praxis potenziell der Zugang zu wichtigen Informationen verbaut wird. Diese können zwar einzelne Wörter oder kurze Sätze lesen oder schreiben, verstehen komplexere zusammenhängende Texte jedoch nur sehr schwer oder auch gar nicht.
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