Bericht über 'Olympia-Hacks' soll 'frei erfunden' sein

Der US-TV-Sender NBC hat vorgestern einen Bericht über eine angeblich massive Bedrohung für Besucher der Olympischen Winterspiele in Sotschi ausgestrahlt und behauptet, man sei vor Ort "innerhalb von Minuten" gehackt worden.
Logo, Russland, Olympische Spiele, 2014, Winterspiele, Sochi
IOC
Einen Tag danach erhebt der Sicherheitsforscher Robert Graham von Errata Security schwere Verwürfe gegen den US-amerikanischen TV-Sender. Graham bezeichnet den vorgestern ausgestrahlten NBC-Bericht als "100 Prozent falsch" (sogar im Sinne von betrügerisch/arglistig). In einem Blog-Beitrag schreibt Graham (via Engadget), dass die Story "frei erfunden" sei und weist auf zahlreiche Unregelmäßigkeiten hin.

Zunächst einmal war das TV-Team gar nicht in Sotschi, sondern lediglich in Moskau, was rund 1600 Kilometer entfernt liegt. Das ist allerdings der kleinste der Vorwürfe. Viel schwerer wiegt der Umstand, dass ein gezeigter angeblicher "Hack" überall auf der Welt passieren könne. NBC hat nämlich (in Russland) über ein Android-Smartphone diverse Webseiten mit Olympia-Bezug besucht und sich dadurch Malware eingefangen. Das habe aber laut Graham rein gar nichts damit zu tun, von wo aus man diese Seiten anwählt: "Die Ergebnissen wären in den Staaten dieselben gewesen", so der Sicherheitsforscher.

Zudem betont Graham, dass die Behauptung NBCs, "gehackt" worden zu sein, ebenfalls nicht korrekt sei, da man lediglich "den Download einer schädlichen Android-App initiiert" habe. Robert Graham betont, dass lokale Computer-Nutzung und die Netzwerke in Sotschi zu keinem Zeitpunkt erfasst worden seien.

Er stellt dennoch auch eine erhöhte Bedrohung durch russische Webseiten fest, allerdings nur deshalb, weil Google den Nutzer-Standort bei den Suchergebnissen miteinbezieht. Deshalb bekommt man automatisch eine höhere Anzahl an Seiten aus Russland angezeigt - und darunter können sich eben auch schädliche Sites befinden.

Graham gibt allen den Rat, die "üblichen Sicherheitsvorkehrungen" zu treffen: Auf keine dubiosen Links klicken, Software (Browser, Flash, PDF) patchen, Java deaktivieren und auf öffentliche Netzwerke per VPN zugreifen.

Mit dem von NBC hinzugezogenen Sicherheitsexperten Kyle Wilhoit hat Robert Graham auch schon Kontakt aufgenommen, er gibt aber nicht ihm die Schuld für diese Panikmache (er erwähnt das Wort nicht, es ist aber klar, dass genau das gemeint ist) des US-Senders. Wilhoit wird demnächst auch den zweiten Blog-Beitrag mit technischen Details veröffentlichen. Graham: "Dort wird man alle Dinge nachlesen können, die im Nonsens von NBC gefehlt haben."
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