2012: Deutlich mehr Beschwerden über Netzinhalte

Bei der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia (FSM) sind im vergangenen Jahr deutlich mehr Beschwerden über strafbare oder jugendgefährdende Inhalte im Internet eingegangen als noch 2011.
Wie die Organisation mitteilte, handelte es sich 2012 konkret um 3.239 Meldungen, nach 1.740 im Vorjahr. Am häufigsten beschwerten sich die Internetznutzer dabei über kinder- und jugendpornografische Inhalte. Entsprechende Berichte machten 30 Prozent des Gesamtbeschwerdeaufkommens aus. Während im Jahr 2011 insgesamt 423 kinder- oder jugendpornografische Beschwerden eingingen, so bearbeitete die Beschwerdestelle 2012 insgesamt 958 derartige URLs.

Die Missbrauchsinhalte werden auf sehr verschiedene Arten verbreitet: Am häufigsten als einzelne Bilddateien (ca. 24 Prozent). Diese einzelnen Bilder liegen meist bei kostenlosen Bilder-Upload-Diensten. Weitere Verbreitungswege derartiger Inhalte umfassten das Veröffentlichen auf Webseiten (ca. 18 Prozent), über Linkverkürzungsdienste (ca. 17 Prozent) sowie als direkte Downloadlinks bei One-Klick-Hostern (ca. 13 Prozent).

Aus Deutschland stammende kinderpornografische Inhalte konnten durch die Hinweise der Beschwerdestelle an das Bundeskriminalamt zu 100 Prozent entfernt werden. Bei im Ausland gehosteten Inhalten lag die Entfernungsquote bei 76 Prozent. Gründe für die niedrigeren Abhilfezahlen im Ausland liegen möglicherweise darin, dass es nicht in jedem Land eine Beschwerdestelle im Inhope-Verbund gibt und teilweise abweichende rechtliche Einordnungen von Kinderpornografie und Jugendpornografie vorherrschen.

Trotz des Anstiegs der Gesamtbeschwerdezahlen im Jahr 2012 hat sich der Anteil der Eingaben über einfache Pornografie (408 Einzelbeschwerden, ca. 13 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr leicht verringert (2011: 248 Einzelbeschwerden, ca. 14 Prozent). Gleiches gilt für rechtsextremistische Inhalte, die im letzten Jahr mit 24 Meldungen rund 1 Prozent aller Eingänge ausmachten. 2011 waren es noch 33 Beschwerden und ein Anteil von 2 Prozent.

Weitere Beschwerden betrafen 2012 jugendgefährdende Inhalte wie Tier- und Gewaltpornografie oder Verstöße gegen die Menschenwürde (ca. 16 Prozent), entwicklungsbeeinträchtigende (ca. 9 Prozent) und volksverhetzende Inhalte (ca. 5 Prozent) sowie sonstige, außerhalb der Zuständigkeit des Jugendmedienschutz-Staatsvertrages liegende, Sachverhalte, hieß es.

Von allen 2012 bei der FSM eingegangenen Beschwerden richteten sich 0,5 Prozent gegen Mitglieder der FSM. "Diese sehr geringe Zahl zeigt die effektive und erfolgreiche Betreuung, die die FSM im Bereich Jugendmedienschutz gegenüber ihren Mitgliedern ausübt", so die Organisation in ihrem Bericht. Seit Bestehen der FSM-Beschwerdestelle 1997 wurden bereits fast 21.000 Beschwerden bearbeitet.

Man wies allerdings darauf hin, dass der Anstieg der eingegangenen Beschwerden nicht den Rückschluss auf ein vermehrtes Vorkommen der genannten Inhalte im Internet zulässt. Gründe für ein erhöhtes Beschwerdeaufkommen können auch die steigende Bekanntheit der Beschwerdestelle in der Öffentlichkeit und die stetige Verbesserung der internationalen Kooperationen sein.
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