Bessere Software soll Autounfälle deutlich reduzieren

Ein Forscher-Team der Universität Passau arbeitet in Zusammenarbeit mit einer Reihe von Autoherstellern und Zulieferern an einer Verbesserung und Vereinheitlichung von Sicherheitssystemen in Fahrzeugen. Vor allem Software und Schnittstellen stehen dabei im Fokus.
"Wir wollen einen für alle Teilnehmer sichereren Verkehr - das heißt weniger verletzte Fußgänger und Radfahrer, weniger Auffahrunfälle und Vorrichtungen gegen Sekundenschlaf", erklärte Erich Fuchs, Geschäftsführer des Instituts FORWISS der Universität Passau, das Projekt. An diesem arbeiten Autohersteller wie Daimler, BMW, Ford und Volvo, Zulieferer wie Continental und weiteren Forschungseinrichtungen mit. Die EU fördert die Forschung mit 500.000 Euro.

Ein Ziel sei es, dass Systeme wie Spurwechsel- und Bremsassistenten oder Abstandsregler nicht nur in Luxusautos verbaut werden, sondern ihren Weg auch in den Klein- und den Mittelklassewagen finden. Um die Technologien günstiger zu machen, sollen beispielsweise einzelne Funktionen miteinander vernetzt werden.

"Bisher funktioniert jede einzelne Anwendung abgeschlossen für sich. Ein Sensor beobachtet allein für einen bestimmten Zweck die Umgebung, ein extra Chip verarbeitet getrennt von anderen Funktionen dessen Daten. Wir wollen, dass zum Beispiel die Kamera des Spurwechselassistenten, der GPS-Empfänger des Routenplaners und das Radar der Abstandsregulierung ihre Daten auf einer gemeinsamen Plattform fusionieren, die dann die Ergebnisse allen Anwendungen zur Verfügung stellt", sagte Eva Lang, Mitarbeiterin im Projekt.

Durch eine gemeinsame Plattform müsste auch nicht jede Anwendung über eigene Sensoren verfügen, die Zahl der Bauteile könnte sinken. "Allein in einem 7er BMW arbeiten momentan je nach Ausstattung bis zu 70 Prozessoren", erläuterte Sebastian Pangerl, der ebenfalls an dem Projekt beteiligt ist. Verlagert man die Komplexität der Sicherheitstechnik von der Hard- auf die Software, könnte man eventuell einige sparen.

Die von FORWISS programmierten Schnittstellen sollen es auch ermöglichen, dass die zentrale Plattform mit den gängigen Sensoren unterschiedlicher Hersteller kompatibel ist. Auch das mache den Einsatz von Sicherheitstechnik günstiger und für kleinere Automodelle attraktiver, hieß es.

Die erste Version der von FORWISS entwickelten Software wird noch in diesem Jahr in Demonstrationsfahrzeugen aufgespielt und getestet. Die Chancen für eine Marktreife dieses neuen Sicherheitskonzeptes schätzen die Beteiligten aus Erfahrung hoch ein. FORWISS war von 2004 bis 2008 bereits an einem Vorgängerprojekt zur Kollisionsvermeidung beteiligt. Solche Systeme sind heute im aktuellen 5er BMW, im Ford Focus und in Modellen von Volvo verfügbar.
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