Eine Suche mit Google führt die Nutzer vor allem zu Google

Bei der Nutzung der Google-Suchmaschine kann man längst nicht mehr da­mit rechnen, die wahrscheinlich treffendsten Suchergebnisse gezeigt zu bekommen. Stattdessen überwiegt die Werbung für diverse konzern­ei­ge­ne Produkte.
Seitens des Unternehmens würde man dies in der Öffentlichkeit so natürlich nicht zugeben. Hier beruft an sich stattdessen darauf, dass es darum gehe, dem Nutzer die relevantesten Informationen zu seinen Suchanfragen zu liefern. Dass diese natürlich ganz zufällig in erster Linie von Services aus dem eigenen Unternehmen geliefert werden können, klingt fast schon nach einem schicksalhaften Zufall.

Die Redaktion des US-Magazins The Markup hat zumindest 15.000 populäre Suchanfragen in der Google-Suche überprüft. Dabei zeigte sich, dass 41 Prozent der Suchergebnisse auf der ersten Seite zu anderen Google-Produkten führen. Diese bringen dem Nutzer dann im besten Fall in zweiter Instanz externe Inhalte - beispielsweise in Form von Nachrichten, die von Google News angeliefert und in die Ergebnisseite integriert werden.
Google-Suche im VergleichSuche nach Linux im Jahr 2000... Google-Suche im Vergleich...und im Jahr 2020.
Noch gravierender ist die Situation, wenn man bedenkt, dass der Trend klar hin zu einer Nutzung mobiler Endgeräte führt und diese in weiten Teilen sogar schon die überwiegende Zahl der Anfragen ausmachen. Die Analyse förderte hier zutage, dass der Anteil der Google-Dienste in dem Bereich, den man auf einem iPhone X ohne Scrollen zu sehen bekommt, auf 61 Prozent klettert. Bei jeder fünften Suchanfrage tauchten im direkten Sichtbereich überhaupt keine externen Links mehr auf.

"Wir wollen, dass ihr schnellstmöglich von Google weg und zum richtigen Ort geleitet werdet", sagte Google-Gründer Larry Page noch im Jahr 2004. Dass sich dies geändert hat, ist natürlich geschäftlich begründet. Es bringe Google am Ende des Tages etwa fünfmal mehr Geld ein, wenn eine Position von einem internen Link statt einer herkömmlichen Werbung eingenommen wird, hieß es. Interne E-Mails, die zu Unterlagen in Kartelluntersuchungen gehören, zeigen auch auf, wie stark andere Google-Produkte von ihrer Listung in der Suche profitieren. In einem Fall konnte ein überarbeiteter Service so seine Besucherzahlen beispielsweise mehr als verdoppeln.

Google-Sprecherin Lara Levin bezeichnete die Auswahl der Suchanfragen für die Analyse als irreführend. Eine echte zufällige und somit repräsentative Auswahl an Queries würde hier ganz andere Ergebnisse bringen. Allerdings beruhen die 15.000 Anfragen auf den Google Trends und bringen somit im Grunde Ergebnisse, wie sie von den Nutzern der Suchmaschine eben am häufigsten angezeigt bekommen.

Die Entwicklung auf den Ergebnislisten hat längst auch ganz konkrete Folgen für das Un­ter­neh­men. Aufgrund zahlreicher Beschwerden gibt es inzwischen Untersuchungsverfahren von Wettbewerbsbehörden. Hier soll geklärt werden, inwieweit Google die dominierende Position seiner Websuche missbraucht, um anderen Diensten aus eigenem Hause einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz zu verschaffen. In langwierigen Auseinandersetzungen werden dem Suchmaschinenkonzern hier häppchenweise Änderungen abgerungen.

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