Ein Bug in World of Warcraft hilft, die Corona-Ausbreitung zu verstehen

Bei Pandemien wie dem Corona-Virus kann das Verhalten eines jeden Einzelnen eine entscheidende Rolle spielen. Ein Fehler, der in World of Warcraft vor 15 Jahren zum Tod gesamter Server-Population geführt hatte, hilft Forschern auch, die aktuelle Krise besser zu verstehen.

Wie ein Bug Hinweise darauf liefert, wie sich Menschen bei Gefahr verhalten

Eine globale Pandemie mit einem Fehler in einem Computerspiel in Verbindung zu bringen, klingt erst einmal weit hergeholt. Ein aktueller Bericht von PC Gamer zeigt dennoch, dass ein Fehler im Online-Rollenspiel World of Warcraft Wissenschaftlern aktuell dabei hilft, das Verhalten der Menschen im Angesicht der Gefahr durch das Virus besser einschätzen zu können. Dr. Eric Lofgren hatte vor 15 Jahren eine Forschungsarbeit zum sogenannten "Corrupted Blood"-Vorfall in Wow verfasst, aktuell ist er als Epidemiologe für Infektionskrankheiten an der Forschung rund um das Corona-Virus beteiligt und sieht klare Parallelen.

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"Es ist ein Virus, der sich zwischen Menschen verbreitet, und wie Menschen interagieren und sich verhalten und die Anweisungen von Autoritätspersonen befolgen oder nicht, das sind alles sehr wichtige Faktoren. Und diese Faktoren sind sehr chaotisch. Man kann nicht wirklich vorhersagen ‘Ja, jeder wird sich an die Quarantäne halten.' oder 'Nein, das werden sie eben nicht'", so Lofgren.

Der Wissenschaftler sieht in Bezug auf den Vorfall in World of Warcraft vor allem eine Lehre, die auch für die aktuelle Pandemie gültig ist: In dem Online-Rollenspiel hatte die Tatsache zur chaotischen Verbreitung der Seuche beigetragen, dass Spieler diese absichtlich an andere Spieler weitergegeben hatten - ein Verhalten, das englisch "griefing" genannt wird. In der aktuellen Krise würden Menschen andere natürlich nicht absichtlich krank machen, "aber bewusst ihr Potenzial zu ignorieren, Menschen krankzumachen, ist da ziemlich nah dran", so Lofgren.

Der Forscher spielt damit auf Menschen an, die in der aktuellen Krise eigenmächtig beschlie­ßen, ihr Verhalten entgegen aller Empfehlungen nicht anzupassen. "Epidemien sind ein soziales Problem. Die Ernsthaftigkeit von etwas klein­zureden, ist so etwas wie ‘griefing' im echten Leben", so der Forscher.

Rückenwind von anderen Kollegen

Lofgren erhält bei seiner Analyse auch Rücken­wind von anderen Kollegen. So schreibt Dr. Nina Fefferman, Co-Autorin der Studie zum "Corrupted Blood"-Vorfall: "Es hat mich dazu gebracht, wirklich tief darüber nachzudenken, wie Menschen Bedrohungen wahrnehmen und wie Unterschiede in dieser Wahrnehmung ihr Verhalten verändern können." Wie Fefferman ausführt, spiele sich das Äquivalent zu WoW-Spielern, die sich über den Umgang mit dem Virus unterhalten, jetzt mit Covid-19 in den sozialen Medien ab.

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