Bug in Adobe-Software: Nutzer will vom Hersteller jetzt 250.000 Dollar

Eine nicht sauber umgesetzte Funktion in einer Software sorgt jetzt dafür, dass sich Adobe mit einem Nutzer um eine ziemlich hohe Schadensersatz-Forderung auseinandersetzen muss. Der Anwender - ein freiberuflicher Videofilmer verlangt von dem Unternehmen stattliche 250.000 Dollar, weil der Bug seine Rohmaterial-Sammlung vernichtet hat.
Wie der Anwender in seiner Klageschrift ausführte, hatte Adobe seine Videoschnitt-Software Premiere im April letzten Jahres mit einem folgenschweren Fehler ausgeliefert. Der Bug wurde später vom Hersteller auch bestätigt und in einer nachfolgenden Fassung des Programms behoben. Doch für den Kläger war es da schon zu spät, wie das US-Magazin Gizmodo berichtet.

Üblicherweise arbeiten Premiere-Nutzer so, dass sie ein Projekt bearbeiten, bei dem alle Inhalte in einem Media Cache gespeichert sind. Ist das Video fertiggestellt und vom Kunden abgenommen, löscht man den Media Cache für gewöhnlich, da dieser eine Menge Speicherplatz einnimmt. Und um das lokale System nicht völlig auszulasten, hatte der User Premiere auch so konfiguriert, dass die Software die Projektdaten im Videos-Ordner eines externen Speichersystems ablegte.

Einmal alles weg

Wie sich später herausstellte, sorgte die "Clean Cache"-Funktion der Adobe-Software aufgrund eines Fehlers aber nicht nur dafür, dass die zwischengespeicherten Projektdaten entfernt wurden - stattdessen löschte das Programm den gesamten Inhalt des fraglichen Ordners. Und in diesem hatte der Nutzer auch seine gesammelten Roh-Daten abgelegt - insgesamt ungefähr hunderttausend Clips, die er mit der Zeit und unter Einsatz ordentlicher Ressourcen erarbeitet hatte. Den Schaden schätzte er auf die genannten 250.000 Dollar.

In den meisten Fällen könnte man sagen: Selbst Schuld, wer kein Backup hat. Die Anfertigung einer Sicherungskopie ist bei solchen Mengen von Video-Material aber nicht trivial beziehungsweise durchaus preisintensiv. Bei der Menge ist anzunehmen, dass man es hier mit einem lokalen Storage-System zu tun hatte, das durch eine RAID-Konfiguration vor Datenverlusten schützen sollte. Das betrifft aber in erster Linie Defekte an einer Festplatte - wenn die gespeicherten Informationen hingegen scheinbar regulär gelöscht werden und dies nicht sofort auffällt, hilft auch ein solches System nur bedingt weiter. Wer in dem konkreten Fall nun wieviel Schuld trägt, muss nun das Gericht entscheiden.

Download Adobe Premiere Elements 13 (Trial) - Videoschnittsoftware
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