Ex-Xbox-Chef wehmütig: Hätten damals ein Telefon bauen sollen

Der ehemalige Chef von Microsofts Xbox-Sparte, Robbie Bach, ärgert sich heute darüber, bei der Entscheidung über eine portable Spielekonsole von Microsoft nicht weitergedacht zu haben. Dass es eine solche nicht geben wird, stand schnell fest - allerdings kam man leider nicht auf die Idee, die Grundprinzipien in einem Telefon umzusetzen.
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Bach war 22 Jahre lang bei Microsoft tätig. Unter seiner Leitung entstanden die ersten beiden Xbox-Modelle. 2010 verließ er das Unternehmen dann jedoch. Mit einigen Jahren Abstand fällt es nun leichter, richtige, aber auch falsche Entscheidungen entsprechend zu beurteilen - zumindest, wenn man sie aus heutiger Sicht bewertet.

Wie er in einem Interview, das zur Arbeit an dem im September erscheinenden Buch "Xbox Revisited: A Game Plan for Corporate and Civic Renewal" ausführte, habe es in seiner Amtszeit durchaus Microsoft-Mitarbeiter gegeben, die das Unternehmen dahin bringen wollten, auch eine mobile Spielekonsole auf den Markt zu bringen. Das lehnten Bach und die anderen Mitglieder des Management-Teams aber ab.

Konzept eines Xbox-SmartphonesKonzept eines Xbox-SmartphonesKonzept eines Xbox-SmartphonesKonzept eines Xbox-Smartphones
Konzept eines Xbox-SmartphonesKonzept eines Xbox-SmartphonesKonzept eines Xbox-SmartphonesKonzept eines Xbox-Smartphones

"Wir haben uns das angesehen und gesagt: 'Wenn wir versuchen, das zu tun, schadet dies der Xbox gewaltig'", erklärte er. Denn bei der Xbox habe es sich nicht einfach nur um ein weiteres Produkt, sondern eine strategische Angelegenheit gehandelt, auf der die volle Konzentration liegen sollte. "Das war meine erste richtige Hardcore-Lektion darin, zu sagen, dass weniger mehr sein kann", so Bach. "Ich zwang das Team sich zu fokussieren und zu sagen: 'Wir müssen das erst richtig machen'."

Diese Entscheidung habe sich letztlich als richtig herausgestellt. Denn in den kommenden Jahren entwickelten sich die portablen Konsolen immer mehr zu einem Nischenmarkt und das Spielen unterwegs findet heute im wesentlichen Teil auf Smartphones und Tablets statt. "Die Ironie besteht aber darin, dass wir dabei die Möglichkeit nicht gesehen haben, ein Telefon zu entwickeln", so der Ex-Microsoft-Manager. "Was wir statt dessen hätten tun sollen, war ein Xphone und kein Xboy."

Natürlich, so räumte Bach ein, sei hier von einem ziemlich frühen Zeitpunkt die Rede. "Das war drei Jahre vor dem iPhone", sagte er. "Wenn wir aber begonnen hätten, uns die damals verfügbaren Technologien für Mobiltelefone, insbesondere Touchscreens, genau anzusehen - wenn wir das alles richtig durchdacht hätten, hätten wir womöglich gesagt: 'Donnerwetter, wir sollten ein Xphone bauen'." Dann hätten Microsoft und wohl auch der gesamte Smartphone-Markt vielleicht eine gänzlich andere Entwicklung genommen.
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