Kleine Revolution: Eurogamer schafft klassische Testwertungen ab

Das renommierte Spiele-Portal Eurogamer hat bekannt gegeben, ab sofort auf nummerische Spiele-Wertungen zu verzichten. Bisher griff man auf eine Zehnerskala zurück, nun wird es nur noch bei ausgewählten Spielen spezielle Empfehlungshinweise sowie eine "Finger weg"-Markierung geben. Als Begründung wird angeführt, dass sich die Spielebranche zuletzt stark verändert habe.
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Eurogamer
Eurogamer ist damit nicht das erste Spieleportal, das einen derartigen Schritt durchführt: Bereits Joystiq hatte Anfang des Jahres sein Wertungssystem derart überarbeitet, was allerdings nicht lange währte, da es wenig später geschlossen bzw. in Engadget eingegliedert wurde.

Die drei Eurogamer-SymboleDie drei Eurogamer-SymboleDie drei Eurogamer-Symbole

Empfohlen, essentiell und "Finger weg"

Der Schritt von Eurogamer ist dennoch bemerkenswert, da das englischsprachige Portal (und sein deutscher Ableger) eine der bedeutenden Gaming-Seiten überhaupt ist. Künftig wird man wie erwähnt nummerische Wertungen nicht mehr angeben, die Einschätzung über die Qualität des Spiels soll vor allem über den Text und das Fazit erfolgen. Spieletitel können aber auch hervorgehoben werden, das geschieht mit Hilfe von Badges bzw. Symbolen für "Recommended", "Essential" und "Avoid", also "Empfohlen", "Essentiell" und "Vermeiden".

Eurogamer begründet diesen Schritt mit den Veränderungen, die sich vor allem durch das Internet ergeben hätten: In Zeiten von digitaler Distribution sei Spielentwicklung ein "fließender" Prozess. Beispiele dafür sind unter anderem Day-1-Patches oder "Early Access"-Spiele, mit dem offiziellen Release ist inzwischen kaum noch ein Spiel "fertig", so wie es früher der Fall war.

Das sei aber nicht zwangsläufig die Schuld von Entwicklern, so Eurogamer, es gibt inzwischen zahlreiche Genres mit einem starken sozialen Multiplayer-Element, diese könne man erst testen und beurteilen, wenn sie tatsächlich öffentlich genutzt werden.

Keine Metacritic-Daten mehr

Das Fallenlassen der Wertungen hat auch einen Rückzug aus der beliebten Seite Metacritic zur Folge: Deren Durchschnittsbewertungen ("Metascore") seien "ungesund" für die Spieleindustrie, da sie Konservatismus fördere und interessante und innovative Games benachteilige, so Eurogamer.
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